Nachhaltigkeits Glossar

Die wichtigsten Begriffe zum Verständnis der Nachhaltigkeit einfach und anschaulich erklärt

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Die wichtigsten Begriffe der Nachhaltigkeit

Ambidextrie

Ambidextrie („Beidhändigkeit“) bezeichnet die Fähigkeit, sowohl bestehende Geschäftsmodelle als auch neue, nachhaltige Produkte, Prozesse und Dienstleistungen gleichzeitig zu betreiben und weiterzuentwickeln. Es geht darum, effektiv und ertragreich zu arbeiten, während man sich gleichzeitig mit der notwendigen digitalen und nachhaltigen Transformation auseinandersetzt. Ambidextrie beschreibt somit die Kunst, mit beiden Händen gleichzeitig zu agieren, um langfristigen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Auswirkungsrelevanz

Unternehmen sollten fokussiert dort agieren, wo ihre Einflussmöglichkeiten am größten sind; d.h. dort, wo die größten Stellhebel vorhanden sind. Siehe dazu „Wesentlichkeitsmatrix".

BAFA

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Das BAFA veröffentlicht den Fragenkatalog zur Berichterstattung für das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Damit können Unternehmen prüfen, wie sie ab dem 01.01.2023 ihrer Berichtspflicht vollständig nachkommen können. Siehe dazu auch:

https://www.bafa.de/DE/Lieferketten/Berichtspflicht/berichtspflicht_node.html;jsessionid=09815B8A7013D92FF340D268BC521AAC.intranet232

BaFin-Merkblatt

Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Siehe auch:  

https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/Merkblatt/dl_mb_Nachhaltigkeitsrisiken.html

Berichtspflicht

Unternehmen müssen ab einer bestimmten Größe zukünftig nicht-finanzielle Berichtspflichten zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung nachkommen. Das haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestages am Donnerstag, 9. März 2017, mit der Annahme des Entwurfs für das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (18/9982, 18/10344, 18/10444 Nr. 1.6) beschlossen. Die Berichtspflichten gelten ab folgenden Größenklassen: Bilanzsumme von mindestens 20 Millionen Euro; Nettoumsatzerlöse von mindestens 40 Millionen Euro; mindestens 250 Beschäftigte.

Biodiversität

Unter dem Begriff werden alle verschiedenen Lebensformen, die unseren Planeten bevölkern (Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien) verstanden. Aber auch die unterschiedlichsten Lebensräume, in denen sie leben, gehören dazu - ob nun der Wald oder das Gewässer. Und nicht zuletzt die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die Unterarten, Sorten und Rassen, die uns so wertvoll sind. Biodiversität ist das auf der Erde existierende Leben in seiner gesamten Vielfalt. Eine sich verringernde Biodiversität, Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung und -knappheit und Bodenverschmutzung und Abholzung stellen negative Umweltgegebenheiten dar und werden als Umweltrisiken bezeichnet. In Abgrenzung dazu werden Klimarisiken als negativer Einfluss definiert, dem Finanzmarktakteure und deren Geschäftsmodellen in der Folge der transitorischen und physischen Risiken ausgesetzt sind.

Bluewashing

Bluewashing ist eine Marketingmethode, mit der Unternehmen versuchen, ihr Ansehen zu verbessern. Dabei betonen sie ihr soziales Engagement und ihre globale Verantwortung in Kampagnen und PR-Botschaften und kommunizieren ihre sonstigen, problematischen geschäftlichen Aktivitäten weniger offensiv. Ziel ist es, den Konsumenten ein zu positives Bild zu vermitteln. Ähnlich wie beim Greenwashing wird versucht, das Image des Unternehmens aufzupolieren, ohne tatsächlich substanzielle Veränderungen vornehmen zu müssen.

Branchenstandards / Branchenleitfäden

Bei der Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten sollten Organisationen verschiedene Faktoren wie Branchenstandards und -vorschriften, Erwartungen von Interessengruppen sowie interne Richtlinien und Leitlinien berücksichtigen. Organisationen sollten auch die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft sowie die mit diesen Auswirkungen verbundenen wirtschaftlichen Kosten berücksichtigen. Siehe dazu auch GRI.

Der DNK und anderer Verbände haben branchenspezifische Ergänzungen für die Berichterstattung entwickelt. Siehe dazu auch:

https://www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de/de-DE/Home/DNK/DNK-for-industry

Brundtlandbericht

Im Jahr 1987 hat die Brundtland Kommission unter der Leitung der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland einen einflussreichen Bericht veröffentlicht. Mit dem Titel "Our Common Future" (Unsere gemeinsame Zukunft) prägte dieser das Konzept „der nachhaltigen Entwicklung“. Dieser Begriff hat seitdem weltweit an Bedeutung gewonnen und ist zum Synonym für eine zukunftsfähige und verantwortungsbewusste Entwicklung geworden. Dank der Gründlichkeit und Überzeugungskraft der Brundtland Kommission ist der Bericht bis heute ein Standardwerk und ein wichtiger Wegweiser für politische Entscheidungsträger und Wissenschaftler im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik.

CapEx

Im Sinne der Taxonomieverordnung beziehen sich CapEx = Investitionsausgaben auf finanzielle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Aktivitäten stehen, die mit der Taxonomie in Einklang stehen und diese unterstützen. Dabei können diese Ausgaben sowohl für eigene als auch für erworbene Vermögenswerte anfallen. Es ist wichtig zu betonen, dass CapEx = Investitionsausgaben in vollem Einklang mit den Anforderungen der Taxonomie getätigt werden müssen, um eine erfolgreiche Anrechnung zu gewährleisten. (Siehe dazu auch „Taxonomie“)

CDP

Das Carbon Disclosure Project, kurz CDP, ist eine gemeinnützige Organisation, die ihren Ursprung im Jahr 2000 in der britischen Hauptstadt fand. Ihr vorrangiges Ziel besteht darin, ein weltweites System zur Offenlegung von Umweltdaten zu etablieren, dass Investoren, Unternehmen, Städten, Ländern und Regionen gleichermaßen zugänglich gemacht wird. Dabei geht es darum, den Schutz unseres Planeten zu fördern und eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Siehe auch: www.cdp.net/en/

Comply or Explain

Unternehmen müssen sich an den nationalen Corporate Governance Kodex oder den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) oder DNK-Erklärungen halten. Sollten sie von diesen Empfehlungen abweichen, müssen sie dies begründen. Diese Begründung bietet Unternehmen die Möglichkeit, zu erklären, warum die Nichtbefolgung einer Kodexempfehlung nicht zwangsläufig schlechte Corporate Governance bedeutet. Es gibt drei mögliche Gründe dafür: Erstens kann dies aufgrund der unternehmerischen Spezifikation sein, die eine sinnvolle Befolgung der Empfehlung verhindert. Zweitens kann die Empfehlung von der Wissenschaft als kritisch und möglicherweise unternehmensschädlich bewertet worden sein. Drittens sind verschiedene Szenarien denkbar, bei denen das Unternehmen aufgrund von rechtlicher oder auslegungstechnischer Unklarheit von der Empfehlung abgewichen ist, obwohl dies nicht notwendig war und das Unternehmen Best Practices gefolgt ist.

CO2-Fußabdruck / CO2 Bilanz

Die Ermittlung des CO₂-Ausstoßes eines Individuums, einer Organisation oder eines Projektes wird auch als Co2-Bilanz bezeichnet. Die CO₂-Bilanz ist ein Maß für den Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid-Emissionen, die direkt und indirekt durch Aktivitäten verursacht werden oder während der Lebensstadien eines Produktes entstehen. Neben Kohlenstoffdioxid werden oft auch andere Treibhausgase bilanziert, meist in Tonnen CO₂-Äquivalent berechnet.

Cradle-to-Cradle

Cradle-to-Cradle (engl. „von der Wiege zur Wiege“) ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Das auch als Philosophie bzw. System wahrnehmbare Prinzip wurde Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entworfen. (Siehe auch Kreislaufwirtschaft)

CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist die Weiterentwicklung der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und verfolgt das Ziel, die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf eine Stufe mit der Finanzberichterstattung zu stellen. Teil der CSRD sind einheitliche EU-Standards für Nachhaltigkeitsinformationen, die sogenannten European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Unternehmen, die zukünftig Nachhaltigkeitsberichte auf der Grundlage der CSRD erstellen müssen, legen Informationen zu den ESRS offen.

CSR-RUG

Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz fordert die Offenlegung von Angaben zu nichtfinanziellen Aspekten, zumindest zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung (§ 289c HGB).

DNK (Deutscher Nachhaltigkeits-Kodex)

Der DNK unterstützt den Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie und bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Regelmäßig zu berichten, macht die Entwicklung des Unternehmens im Zeitverlauf sichtbar. Er gibt Orientierung, wie die CSR-Berichtspflicht sowie der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte praktisch umgesetzt werden kann und bietet die Option im Sinne der EU-Taxonomie zu berichten. Das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex prüft die DNK-Erklärungen auf formale Vollständigkeit. Anwender erhalten qualifiziertes Feedback. Die allgemein zugängliche DNK-Datenbank erzeugt Sichtbarkeit und Transparenz. Die veröffentlichten Berichte können miteinander verglichen werden. Der DNK ist kostenlos: Er ist ein Projekt des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und wird mit Mitteln des Bundeskanzleramts finanziert. Das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex, die DNK-Schulungspartner:innen und eine DNK-Austauschplattform auf LinkedIn unterstützen bei der Berichterstattung.

DNSH (Do No Significant Harm)

Eine Wirtschaftstätigkeit soll dann als ökologisch nachhaltig gelten, wenn sie wesentlich zur Verwirklichung eines oder mehrerer der Umweltziele beiträgt und zu keiner erheblichen Beeinträchtigung der anderen Umweltziele führt. Dazu zählen: Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser und Meeres Ressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Abfallvermeidung und Recycling, Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung, Schutz gesunder Ökosysteme und Biodiversität. (Siehe auch DNSH-Ansatz „Do Not Significantly Harm“)

Doppelte Wesentlichkeit (Materialität)

Doppelte Wesentlichkeit (Materialität) bedeutet, dass Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte aus zwei Perspektiven betrachten. Dabei beschreibt erstens die Inside-Out Perspektive wie sich die Unternehmenstätigkeiten auf verschiedene Nachhaltigkeitsthemen auswirken. Die Outside-In Perspektive beschreibt zweitens welchen Einfluss die Nachhaltigkeitsthemen auf die Unternehmenstätigkeit selbst haben.

Effizienzstrategie

Die Effizienzstrategie ist eine der drei wesentlichen Strategien zur Umsetzung der 17 SDG´s (Suffizienzstrategie, Konsistenz- und Effizienzstrategie) und meint „weniger von allem“; Energie- und Materialverbrauche sollen reduziert werden. Es geht um eine mengenmäßige Betrachtung von Stoffströmen, um den Materialverbrauch auf ein ökologisch tragfähiges Niveau abzusenken.

Emissionshandel

Jeder Emittent, der die Luft mit Treibhausgasen belastet, zahlt für jede Tonne CO₂ einen Preis, indem er dafür Zertifikate erwirbt. Die Mitgliedstaaten der EU geben eine entsprechende Menge an Emissionszertifikaten an die Verursacher aus; teilweise kostenlos, teilweise über Versteigerungen. Die Emissionszertifikate können auf dem Markt frei gehandelt werden (Trade). Dadurch bildet sich ein Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen. Im EU-ETS wird bisher ein Teil der Zertifikate kostenlos zugeteilt.

ESG

Die Abkürzung steht für E wie "Environmental", S wie "Social" und G wie "Governance" (Umwelt, Soziales Unternehmensführung) und wird häufig als Synonym für den Begriff Nachhaltigkeit verwendet. Es ist ein Rahmenwerk, das in die Strategie einer Organisation eingebettet werden soll und die Bedürfnisse und Wege berücksichtigt, wie Wert für alle Interessengruppen der Organisation geschaffen werden kann. Der Begriff ESG bildet den Rahmen für Unternehmen und Investoren, ihren ökologischen und sozialen Impact zu analysieren und zu thematisieren.

ESRS (European Sustainability Reporting Standards)

Die ESRS sind die konkrete Ausgestaltung der Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung innerhalb der EU und sollen nach der verabschiedeten CSRD künftig im dezidierten Standard der Nachhaltigkeitsberichterstattung erfolgen. Es ist vorgesehen, dass die EU-Kommission die delegierte Rechtsakte auf Grundlage fachlicher Beratung durch die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) erlässt. Dabei sind drei verschiedene Arten von Standards und Nachhaltigkeitsberichterstattung (European Sustainability Reporting Standards = ESRS) zu unterscheiden: 1. branchenübergreifend (sector agnostic), 2. branchenspezifisch (sector specific), 3. unternehmensspezifisch.

EU-Taxonomie-Verordnung

Im Juni 2020 wurde auf europäischer Ebene die Taxonomie-Verordnung beschlossen. Diese legt fest, dass nur jene Wirtschaftstätigkeiten als „grün“ zu bezeichnen sind, die einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Umweltziele leisten. Gleichzeitig dürfen sie die anderen Umweltziele nicht erheblich beeinträchtigen. Die Taxonomie ist ein EU-weit gültiges System zur Klassifizierung von nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten. Sie soll Anleger:innen Orientierung geben und Kapital für den „grünen“ (nachhaltigen) Umbau von Energieproduktion und Wirtschaft anreizen. Die EU-Taxonomie steht für ein europaweites nachhaltiges Wirtschaften und ist im Juli 2020 als Bestandteil des sogenannten „Europäischen Green Deals“ in Kraft getreten. Mit dem Regelwerk legt die EU-Kommission Standards für nachhaltiges Wirtschaften fest. Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden müssen die Richtlinie grundsätzlich ab dem Geschäftsjahr 2023 anwenden, kleine und mittlere kapitalmarktorientierte Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2026. Standards für die Informationen, die KMUs vorlegen müssen, sollen bis zum 31. Oktober 2023 geregelt werden.

Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz

Das Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz verpflichtet Unternehmen mit mindestens 3000 beziehungsweise 1000 Beschäftigten in Deutschland ab dem 1.1.2023 beziehungsweise 2024 zum Schutz von Menschen und Umweltrechten entlang der Lieferketten. Zu den Kernelementen der Sorgfaltspflichten gehört nach dem Gesetz die Einrichtung eines Risikomanagements, um Risiken von Menschenrechtsverletzungen und Schädigungen der Umwelt zu identifizieren, zu vermeiden oder zu minimieren. Das Gesetz sieht eine regelmäßige Berichterstattung diesbezüglich vor. Eine Verabschiedung einer europäischen Richtlinie mit gegebenenfalls strengeren Anforderungen ist noch im Laufe des Jahres 2023 zu erwarten.

Financial Materiality (Wesentlichkeit)

Als Financial Materiality oder Wesentlichkeit bezeichnet man den Einfluss externer ESG-Kriterien auf ein Unternehmen. Es muss eine Relevanz der ESG-Kriterien in Bezug auf die finanzielle Leistung des Unternehmens gegeben sein. Diese wird als finanzielle Materialität oder finanzielle Wesentlichkeit bezeichnet und beschreibt die Ergebnisse der Outside-In-Perspektive.

Geschäftsmodelle

Geschäftsmodelle sowie die Branche eines Unternehmens haben einen wichtigen Einfluss auf die Ausgestaltung des Nachhaltigkeitsmanagements und der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Nachhaltigkeit im Kerngeschäft der Unternehmung zu verankern ist. Entscheidend ist dabei die Darstellung des Geschäftsmodells in Bezug auf eine klare und umfassende Beschreibung in textlicher und grafischer Form. Dazu gehören:

1) die prägnante Beschreibung der Inputs (Ressourcen und Beziehungen);

2) die prägnante Beschreibung der Geschäftsaktivitäten und Auswirkungen des Geschäftsmodells auf die Stakeholder;

3) Die prägnante Beschreibung des Outputs (der Ergebnisse und der Auswirkungen) des Geschäftsmodells auf die Umwelt.

Zusätzlich wird zwischen direkten und indirekten und vor- und nachgelagerten Inputs und Outputs unterschieden.

GRI (Global Reporting Initiative)

Die Standards der Global Reporting Initiative (GRI) sind ein umfassender Satz von Richtlinien und Grundsätzen, die Organisationen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu messen und darüber Bericht zu erstatten. Die GRI-Standards sind in drei Hauptkategorien unterteilt: Ökonomie, Umwelt und Soziales. Diese Kategorien bieten Unternehmen einen Rahmen, um ihre Auswirkungen und Aktivitäten zu analysieren und auf organisierte und transparente Weise darüber zu berichten. Der wirtschaftliche Aspekt der GRI-Standards konzentriert sich darauf, wie sich die Aktivitäten einer Organisation auf die Weltwirtschaft auswirken, einschließlich ihrer lokalen Gemeinschaft, Region oder ihres Landes. Es werden Themen wie Marktpräsenz, Landnutzung, Arbeitspraktiken und Produktverantwortung behandelt. Beispielsweise kann eine Organisation verpflichtet sein, Informationen über die Anzahl der von ihr geschaffenen Arbeitsplätze oder die an die Mitarbeitenden gezahlten Löhne offenzulegen. Darüber hinaus müssen Organisationen möglicherweise über ihren Beitrag zur lokalen Wirtschaft berichten, z. B. gezahlte Steuern oder Gelder, die für Waren und Dienstleistungen ausgegeben werden. Der Umweltaspekt der GRI-Standards deckt ab, wie sich die Aktivitäten einer Organisation auf die Umwelt auswirken. Dazu gehören Themen wie Emissionen, Ressourcenverbrauch, Umweltverträglichkeit und Biodiversität. Beispielsweise kann eine Organisation verpflichtet sein, Informationen über ihren Wasserverbrauch oder ihre Treibhausgasemissionen offenzulegen. Darüber hinaus müssen Organisationen möglicherweise über ihre Bemühungen zur Verringerung ihrer Umweltauswirkungen berichten, z. B. durch Investitionen in erneuerbare Energien oder die Verwendung recycelter Materialien für die Produktion.

Der soziale Aspekt der GRI-Standards konzentriert sich darauf, wie sich die Aktivitäten einer Organisation auf ihre Stakeholder auswirken. Dazu gehören Themen wie Arbeitspraktiken, Menschenrechte, Gesundheit und Sicherheit sowie Bemühungen zur Korruptionsbekämpfung. Beispielsweise kann eine Organisation verpflichtet sein, Informationen über ihre Richtlinien zur Verhinderung von Diskriminierung bei der Einstellung oder ihre Bemühungen zur Gewährleistung sicherer Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende offenzulegen. Darüber hinaus müssen Organisationen möglicherweise über ihre Bemühungen berichten, mit Interessengruppen in Kontakt zu treten und um einen Beitrag zu ihren Gemeinschaften zu leisten.

Green Deal

Mit dem Europäischen Green Deal wollen die 27 EU-Mitgliedstaaten bis 2050 klimaneutral werden. In einem ersten Schritt sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 sinken. Ziel ist es, damit folgende Wirkungen zu beschleunigen:

1.) saubere Luft, 2.) sauberes Wasser, 3.) einen gesunden Boden und 4.) Biodiversität, 5.) sanierte, energieeffiziente Gebäude, 6.) gesundes und bezahlbares Essen, 7.) mehr öffentliche Verkehrsmittel. Die Umsetzung des EU-Green-Deals erfolgt u.a. über die CSRD (Corporate Sustainabilty Reporting Directive) und EU-Taxonomie.

Greenwashing

Der Begriff „Greenwashing“ meint irreführende oder unbelegbare Kommunikation von „grünen“ oder „nachhaltigen“ Unternehmensaktivitäten, die einer Steigerung der positiven Außenwirkung des Unternehmens dienen, obwohl hinter diesen Bekundungen kaum tatsächliche und messbare Maßnahmen stehen. Beispiele sind nicht definierte Begriffe auf den Produkten, wie „natürlich“, „nachhaltig“, „partnerschaftlich“ etc., wenn nur ein einzelner „grüner“ Aspekt vorgehoben wird, beispielsweise die neue Verpackung mit weniger Plastik etc. Kritisch zu betrachten ist das Verhältnis, wenn ein Unternehmen oder eine Organisation mehr Zeit und Geld dafür aufwendet, sich als scheinbar „umweltfreundlich“ zu vermarkten, als für die Minimierung ihrer Umweltauswirkungen.

Green-House-Gas-Protokoll

Die Ermittlung der Emissionen von Treibhausgasen nach dem Green-House-Gas-Protokoll ist ein wesentlicher Aspekt bei der Beurteilung der klimabedingten Risiken. Die Ermittlung der Emissionen nach GHG sind wesentlich, um darzulegen wie Banken direkt oder indirekt Einfluss auf das Klima nehmen. Banken müssen daher Prozesse und Verfahren etablieren, um die Scope 1-, Scope 2- und Scope 3- Emissionen bestimmen zu können. (Siehe dazu auch Scope 1,2,3)

Inside-Out-Perspektive

Die Inside-Out-Perspektive ist die Perspektive zur Beantwortung der Fragestellung im Rahmen der Materialitätsanalyse: Welche Auswirkungen hat das eigene Geschäftsmodell auf die Nachhaltigkeitsbereiche der Umwelt?

IFRS

Die Abkürzung IFRS steht für International Financial Reporting Standards und umfasst internationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen, die vom International Accounting Standards Board (IASB) publiziert werden. Mit dem IFRS sollen Abschlüsse international vergleichbar werden. Die Standards sorgen dafür, dass die Prinzipien der Vollständigkeit, Genauigkeit, Verständlichkeit sowie Vergleichbarkeit der Leistungsinformationen eingehalten werden. Das Prinzip der Verständlichkeit wird durch folgende sechs Fragen geregelt:

1) Was ist die Informationsquelle für den Leistungsindikator? 2) Wie wird der Leistungsindikator definiert?

3) Nach welcher Methodik wurden die Angaben ermittelt?

4) Was ist die Aussage der Kennzahl zu dem betreffenden Nachhaltigkeitsaspekt (was bildet diese ab und was nicht?)

5) Existieren Referenzwerten, Branchenvergleiche, (Durchschnittsdaten, Vorjahresdaten), die für diesen Referenzwert herangezogen werden sollten?

6) Existieren Zielsetzungen für den Leistungsindikator?

Impact Materiality

Unter Impact Materiality wird eine „wesentliche Auswirkung“ verstanden und meint die Konzentration auf die externen Auswirkungen, die die Aktivitäten einer Unternehmung oder Organisation haben, einschließlich der Auswirkungen auf Gemeinschaften und die Umwelt. Dazu gehören beispielsweise die Beiträge der Organisation zur Luft- und Wasserverschmutzung oder ihre Emissionen von Treibhausgasen (THGs), die zu globalen Klimarisiken beitragen.

ISSB (International Sustainability Standard Board)

Der ISSB wurde durch die IFRS-Stiftung gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Die Aufgabe besteht darin, einheitliche Globale Standards im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erschaffen.

ISAE 3000

Der International Standard on Assurance Engagements 3000, in der Regel abgekürzt als ISAE 3000, ist ein von der International Federation of Accountants veröffentlichter internationaler Prüfungsstandard. Es ist ein garantierter Standard für nicht-finanzielle Informationen, welcher von der International Federation of Accountants (IFAC) versichert wird. Dieser interne Kontrollbericht konzentriert sich darauf, dass Dienstleistungsanbieter Sicherheit, Verfügbarkeit, Prozessintegrität und Privatsphäre sicherstellen können. Es soll ein Gütesiegel für Unternehmungen und Organisationen dafür sein, dass die Anforderungen eingehalten werden.

IPCC (Intergovenmental Panel on Climate Change)

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist eine zwischenstaatliche Organisation, die im Jahr 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet wurde. Das Ziel des IPCC ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel zusammenzutragen und zu bewerten sowie politischen Entscheidungsträgern Empfehlungen zu geben. Das IPCC besteht aus hunderten von Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt, die in einer Arbeitsgruppe zusammenarbeiten, um Berichte über den Klimawandel zu erstellen. Diese Berichte werden alle paar Jahre veröffentlicht und enthalten Informationen über den aktuellen Stand des Klimawandels, seine Ursachen und Auswirkungen sowie mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung. Die Arbeit des IPCC hat dazu beigetragen, dass der Klimawandel weltweit als ernstes Problem anerkannt wird. Die Berichte des IPCC haben auch dazu beigetragen, dass viele Regierungen Maßnahmen ergriffen haben, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

Kennzahlensyteme

Kennzahlensyteme dienen zur Beurteilung der Zielerreichung. Dabei müssen die Kennzahlen je nach Funktion (zum Beispiel Kontroll- oder Koordinationsfunktion) bestimmten Kriterien entsprechen:

1. Rückschlüsse auf Grundgesamtheit zulassen

2. Aussagekraft: sinnvolle Aussagen über Sachverhalte wiedergeben

3. Zielorientierung: einer konkreten Zielvorgabe zuordenbar sein.

4. Wirtschaftlichkeit: mit vertretbarem Aufwand ermittelbar sein.

5. Reversibilität: die Wiedergabe umgekehrter Verhältnisse zulassen

6. Zweckneigung: einen Zweck erfüllen

(Siehe auch KPI)

Klimarisiken

Klimabedingte Risiken sind Risiken, die sich für Finanzmarktakteure aus den Klimaveränderungen in Form von physischen oder transitorischen Risiken ergeben, zum Beispiel bei in kohlenstoff- oder CO₂-intensiven Sektoren.

Komplexitätsmanagement

Der Begriff Komplexitätsmanagement bezeichnet das Bestreben, die Einflussfaktoren auf ein System zu erfassen und deren Wechselwirkungen zu verstehen, um Prognosen über deren künftiges Verhalten oder Entwicklungen zu formulieren und somit entscheidungs- und handlungsfähig zu sein. Durch die zunehmend beschleunigte technische Entwicklung, neue Geschäftsmodelle, eine immer größere Informationsflut und ein immer aggressiveren Wettbewerb steigt die Komplexität exponentiell an. Diese Fakten sind für Unternehmungen und Organisationen Chance und Herausforderung zugleich: Chance für schnelle, innovative und disruptive Unternehmungen, die neue Märkte und Kunden zu erschließen und sich an die Spitze der Erneuerung stellen. Herausforderung für diejenigen Unternehmen und Organisationen, die sich von dem großen Informationsflug, der Dynamik und den technologischen Herausforderungen des wettbewerblichen Umfelds überfordert fühlen und sich mit Anpassungen schwertun.

Konsistenzstrategie

Die Konsistenzstrategie ist eine der drei wesentlichen Strategien zur Umsetzung der 17 SDG´s (Suffizienzstrategie, Konsistenz- und Effizienzstrategie) und meint naturverträgliche Technologien zu erzeugen und zu verwenden, welche die Stoffe und die Leistungen der Ökosysteme nutzen, ohne sie zu zerstören.

Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie werden also immer wieder produktiv weiterverwendet, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren. Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zum traditionellen, linearen Wirtschaftsmodell („Wegwerfwirtschaft“). Dieses Modell setzt auf große Mengen billiger, leicht zugänglicher Materialien und Energie.

KPI (Key Performance Indicator)

Ein Key-Performance-Indicator bzw. eine Leistungskennzahl bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wesentlicher Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren innerhalb einer Organisation gemessen und/oder ermittelt werden kann. KPIs liefern Transparenz, strategischen Ziele der Unternehmung bzw. Organisation zu erreichen. KPIs unterstützen eine Ressourcenplanung auf Basis von relevanten Fakten.

Kyoto-Protokoll

Im Dezember 1997 wurde im japanischen Kyoto das Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) beschlossen. Das Ziel war, den Klimawandel durch Klimaschutzmaßnahmen zu entschleunigen. Das Kyoto-Protokoll beinhaltet klare Regeln, wie die Treibhausgase reduziert werden sollen.

Lagebericht

Ein Lagebericht ist ein Dokument, das die aktuelle Situation eines Unternehmens wiedergibt. In § 289 HGB ist festgelegt, dass der Lagebericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermitteln soll. Er beinhaltet eine ausführliche Analyse des Geschäftsverlaufs inkl. Geschäftsergebnis.

Materialitätsanalyse

In den Materialitätsanalysen wird ausführlich analysiert, welche Auswirkungen das Geschäft auf Nachhaltigkeitsbereiche hat und wie in Richtung der doppelten Wesentlichkeit Nachhaltigkeitsthemen das Geschäft beeinflussen.

Materialkreisläufe

Der Begriff Materialkreisläufe stammt aus der Güterproduktion, der das Rückführen von Altmaterial oder Abfallstoffen in die Produktion zur Wiederverwendung bezeichnet.

Menschenrechte

Als Menschenrechte werden moralisch begründete, individuelle Freiheits- und Autonomierechte bezeichnet, die jedem Menschen allein aufgrund seines Menschseins gleichermaßen zustehen. Sie sind universell, unveräußerlich und unteilbar. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948) besteht aus 30 Artikeln, beschlossen von den Vereinten Nationen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist ein dynamisches Dokument, das den größtmöglichen Schutz aller Menschen im Hier und Jetzt gewährleisten soll. Die Menschenrechte und die SDGs sollen beide dazu beitragen, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Die Menschenrechte legen dazu eher die individuelle Perspektive an, also die Rechte jedes einzelnen Menschen, während die SDGs eine globale Perspektive (nachhaltige Entwicklung) einnehmen. In der 2030 Agenda finden sich jedoch vielfältige Bezüge auf die Menschenrechte. Das übergeordnete Motto der Agenda, „Leave No One Behind“ (LNOB), deckt sich mit dem Prinzip der Nicht-Diskriminierung bzw. dem Gleichheitsgebot, das in jedem wichtigen Menschenrechtsvertrag festgeschrieben ist. Die einzelnen SDGs selbst bedienen sich zwar keiner menschenrechtlichen Sprache, dennoch ist der inhaltliche Zusammenhang an vielen Stellen (insbesondere bei den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten) offensichtlich.

NACE Code

Die statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft, wird als NACE (NACE ist das Akronym aus „Nomenclature statistique des activités économiques dans la Communauté européenne“) bezeichnet und stellt ein System zur Klassifizierung von Wirtschaftszweigen dar. Basis ist der ISIC der Vereinten Nationen. Auf der Seite des Bundeszentralamts für Steuern (BZSt) ist der Nace-Code für Unternehmungen und Organisationen abrufbar.

Nachhaltigkeitsbericht

Der Nachhaltigkeitsbericht umfasst alle Publikationen, mittels derer Unternehmen über ihre ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen und Auswirkungen berichten.

Nachhaltigkeitsrisiken

Die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat in Deutschland erstmals im Dezember 2019 ein Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken herausgebracht. Dieses BaFin-Merkblatt richtet sich sektorübergreifend an Banken, Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaft und Finanzdienstleistungsinstitute. Damit soll diesen ein unverbindlicher Leitfaden zum Umgang mit klimabedingten und anderen ESG-Risiken zur Verfügung gestellt werden. Er orientiert sich an den für die einzelnen Sektoren formulierten Mindestanforderungen an das Risiko-Management, beziehungsweise an die Geschäftsorganisation für Banken und Wertpapierfirmen (MaRisk). Nachhaltigkeitsrisiken sind in der Geschäftsorganisation, in Prozessen und Verfahrensanweisungen, sowie den Support Funktionen zu integrieren. Zudem sind diese Risiken in einem systematischen Risiko-Management adäquat zu identifizieren, zu steuern, zu überwachen und zu reporten. Berücksichtigung finden diese Nachhaltigkeitsrisiken auch in den Auslagerung-Richtlinien; dabei ist bei den einzelnen Auslagerungen jeweils zu prüfen, ob einzelne Auslagerungen Nachhaltigkeitsrisiken ausgesetzt sind. Zudem ist eine gruppenweite konsistente Umsetzung einer Geschäfts- und Risikostrategie in den Organisationsrichtlinien zu verankern.

Nachhaltigkeitsstrategie

Als Nachhaltigkeitsstrategie bezeichnet man Methoden und Instrumente zur strategischen Umsetzung von nachhaltiger Entwicklung. Die Umsetzung kann auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene der Politik erfolgen. Das Konzept der Nachhaltigkeitsstrategie geht bis auf den Brundtland-Bericht zurück. An den 17 globalen Zielen (SDGs) orientiert sich seit 2016 auch die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Am 10. März 2021 hat das Bundeskabinett deren Weiterentwicklung beschlossen. Mit der Übernahme der 17 Nachhaltigkeitsziele ist die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ein Stück weit internationalisiert worden.

Nachhaltigkeitszertifikat / Nachhaltigkeitssiegel:

Ein Nachhaltigkeitszertifikat oder -siegel ist eine Auszeichnung, mit der Unternehmen vorweisen können, dass sie in einem bestimmten Bereich nachhaltig handeln. 

Nichtfinanzielle Berichterstattung

Die nichtfinanzielle Berichterstattung ist durch das CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) im Jahr 2017 eingeführt worden und erfordert Nachhaltigkeitsberichterstattungen für Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Beschäftigten.

OECD

Die OECD ist eine internationale Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 38 Mitgliedstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen. Die meisten Mitglieder gehören zu den Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen und gelten als entwickelte Länder.

Ökologische und soziale Wesentlichkeit

Soziale Fragen gewinnen in der Umweltpolitik immer stärker an Bedeutung. Die Debatte um die steigende EEG-Umlage ist hierfür ein Beispiel. Es besteht daher dringender Bedarf an Strategien, um die Umweltpolitik noch sozialer zu gestalten und für mehr ökologische Gerechtigkeit zu sorgen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung sollen auch soziale und wirtschaftliche Aspekte dokumentiert werden. Zumeist gibt es für Sozialaspekte derzeit keinen expliziten Standard in vergleichbarer Qualität. Insbesondere die Darstellung ökonomischer Indikatoren beschränkt sich oft auf Auszüge aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens und ist daher aus einer nachhaltigen Perspektive derzeit zumeist noch unzureichend abgebildet.

Quelle: https://www.oegut.at/downloads/pdf/nh-berichterstattung-positionspapier.pdf

Offenlegungsverordnung

Die Offenlegungsverordnung ist durch die im März 2021 in Kraft getretene SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) als Teil des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen eingeführt worden. Mit der SFCR werden an Finanzmarktakteure erhöhte Transparenzanforderungen für nachhaltige Finanzprodukte gestellt und verstärkte Sorgfaltspflichten eingeführt.

Outside-In-Perspektive

Die Outside-In-Perspektive ist eine Perspektive zur Beantwortung der Fragestellung im Rahmen der Materialitäts-Analyse: Welche Auswirkungen hat die Umwelt und der Klimawandel auf das eigene Geschäftsmodell?

Ökosystem

Ökosystem ist ein Fachbegriff der ökologischen Wissenschaften. Ein Ökosystem besteht aus einer Lebensgemeinschaft von Organismen mehrerer Arten und ihrer unbelebten Umwelt, die man als Lebensraum, Habitat oder Biotop bezeichnet. Es ist eine Lebensgemeinschaft von Lebewesen in einem bestimmten Lebensraum. Auch die unbelebten Bestandteile eines Lebensraumes spielen im Ökosystem eine wichtige Rolle. Dazu gehören zum Beispiel Gestein, die Mineralien im Boden, Luft und Wasser. Der Lebensraum Erde wird in fünf Bereiche unterteilt. Diese Bereiche sind: die Gesteinsschicht (Lithosphäre), die Bodenschicht (Pedosphäre), die umgebende Gasschicht (Atmosphäre), die Gesamtheit aller Gewässer (Hydrosphäre) und die belebte Umwelt (Biosphäre).

Ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck bezeichnet die biologisch produktive Fläche auf der Erde, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Der Fußabdruck ist ein komplexer Nachhaltigkeitsindikator, der beschreibt, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Ressourcen zu decken. Kriterien sind unter anderem Herkunft und Art der Lebensmittel, die verbraucht werden, genutzte Transportmittel und die Produktionsbedingungen von Konsumgütern. Berücksichtigt man die Biokapazität, die benötigt wird, um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten, liegt der sinnvoll zu nutzende Fußabdruck unter 1,6 gha. Der aktuelle reale ökologische Fußabdruck beträgt im Weltdurchschnitt aktuell 2,7 gha.

OpEx

Operational Expenditures, mit „Betriebsausgaben“ übersetzt, umfassen alle Ausgaben, die nötig sind, um einen funktionierenden operativen Geschäftsbetrieb zu ermöglichen und kontinuierlich zu gewährleisten. Was als „Operational Expenditures“ anfällt, unterscheidet sich ebenfalls von Unternehmen zu Unternehmen. Üblicherweise zählen zu den Betriebsausgaben die Kosten für Roh- und Betriebsstoffe, Personalkosten, Energiekosten und Kosten für Vertrieb und Verwaltung. Bei Betriebsausgaben handelt es sich um wiederkehrende Ausgaben, die in der Regel monatlich oder jährlich gezahlt werden. Sie werden der Bilanzierungsperiode zugerechnet, in der die Kosten angefallen sind und in dieser Periode in voller Höhe bilanziert. Die Gesamtausgaben eines Unternehmens ergeben sich aus den Capital Expenditures (CapEx) und Operational Expenditures (Opex) und unterscheiden sich in 2 Punkten:

a. der verschiedenen Zahlweise und 

b. der unterschiedlichen Besteuerung. 

Prüfung mit begrenzter und hinreichender Sicherheit

Das Risiko, trotz fehlender, irreführender oder falscher Angaben ein positives Prüfungsurteil abzugeben, soll auf ein hinreichend niedriges Niveau reduziert werden. Nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) muss die Nachhaltigkeitsberichterstattung auch als Teil des Lageberichts lediglich einer Prüfung mit begrenzter Sicherheit (limited assurance) vom Abschlussprüfer, bzw. ggf. auch von einem anderen Prüfer, unterzogen werden. Der Aufsichtsrat hat nach § 171 AktG jedoch vollständig zu prüfen. Unter einer Prüfung mit hinreichender Sicherheit (reasonable assurance) versteht man folgendes: Die Sammlung von ausreichenden Nachweisen, um mit der entsprechenden Sicherheit zu dem Schluss zu gelangen, dass der Prüfungsgegenstand in allen wesentlichen Belangen mit den angewendeten Kriterien übereinstimmt (Positivaussage). Im Vergleich zu einer Prüfung mit begrenzter Sicherheit werden dafür zum Beispiel Kontrollen hinsichtlich der Wirksamkeit beurteilt und im erhöhten Stichprobenumfang eigenständige Erhebungen durchgeführt.

Postwachstumsökonomie

Die Postwachstumsökonomie ist eine Theorie einer Wirtschaftsform, die ohne Wachstum des Bruttoinlandsprodukts stabile und auf Basis von reduzierten Konsumniveau einhergehende Versorgungsstrukturen organisiert. Ziel ist es, dass sich die industrielle Produktion aus den recycelten Materialien bedienen soll und möglichst wenig neue Rohstoffe verwendet. Zudem sollen Waren so gestaltet werden, dass sie eine lange Lebensdauer haben.

Physische Risiken

Physische Risiken sind Risiken, die sich bereits in der Gegenwart auf Verbindlichkeiten und den Wert finanzieller Vermögenswerte auswirken. Diese ergeben sich durch klima- und wetterbedingte Ereignisse, wie beispielsweise Überschwemmungen oder Stürme und verursachen somit Sachschaden oder beeinflussen die Ausübung des freien Handels negativ. Zwischen physischen Risiken und Transitionsrisiken bestehen zudem wechselseitige Abhängigkeit. Eine zu langsam voranschreitende Energiewende kann häufigere und schwerere physischen Unwetterschäden hervorrufen und in der Folge eine deutlich abruptere Umstellung der Wirtschaft notwendig machen.

Planetare Grenzen

Planetare Grenzen sind ökologische Grenzen der Erde, deren Überschreitung die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit das Vorankommen der Menschheit gefährdet. Es sind vier nicht verhandelbare planetare Grenzen definiert, nämlich: Trinkwasser, Klima, Biodiversität und Meere. Die Wissenschaftler:innen messen damit den Nachhaltigkeitszielen Nr. 6 (Wasser), Nr. 13 (Klima), Nr.14 (Leben im Wasser) und Nr. 15 (Leben an Land) eine grundlegende Bedeutung zu.

Reporting Standards

Neben den Transparenz- und Offenlegungsstandards gibt es eine Reihe weiterer sogenannte „principle based“ Veröffentlichung auf internationaler Ebene, die sich zum einen an die Aufsichtsbehörden, zum anderen direkt an die Banken und Wertpapierhandelshäuser richten. Hier sind zum Beispiel die „Principles for Responsible Banking“ (BRB) oder die „Principles for Responsible Investment“ (PRI) des UNEP FI zu nennen. Diese richten sich mit den Prinzipien verantwortungsbewusster und nachhaltiger Unternehmensführung direkt an die Banken beziehungsweise Investmentgesellschaften. Diese Prinzipien sollen die Strategien der Portfolios und Transaktionen von Banken an den Zielen ausrichten, die in den SDGs und dem Pariser Klimaschutzabkommen verabschiedet wurden. Die Prinzipien für nachhaltiges Banking umfassen 6 Faktoren:

1) Anpassung der Geschäftsstrategie an den SDGs und dem Pariser Klimaschutz-Abkommen.

2) Kontinuierliche Steigerung des positiven Einflusses und die Reduktion des negativen Einflusses der Geschäftsaktivitäten auf gesellschaftliche Ziele.

3) Förderung von nachhaltigen Geschäftsmodellen und ökonomischen Aktivitäten, die den Wohlstand der heutigen und zukünftigen Generationen sichern.

4) Proaktiver und kontinuierlicher Dialog und Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Interessengruppen, die gesellschaftlichen Ziele zu erreichen.

5) Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Unternehmensführung.

6) Periodische Überprüfung der Einhaltung der Standards. 

RRR (Reduce-Reuse-Recycle)

RRR (Reduce-Reuse-Recycle) ist eine Begrifflichkeit und ein Verständnis aus der Zirkular-Ökonomie. „Reduzieren-Wiederverwendung-Kreislauffähig“ steht für eine erfolgreiche Wertverschiebung von Abfall zu wiederverwendbarem Material. Die drei Rs bilden eine Abfallhierarchie, in der die Vermeidung an erster Stelle steht, gefolgt von der direkten Wiederverwendung und an dritter Stelle dem Recycling, das die Eigenschaften des Materials verändert.

Resilienz

Resilienz, auch Anpassungsfähigkeit, ist der Prozess, in dem Unternehmungen, Organisationen oder auch Personen auf Probleme und Veränderungen der Umweltbedingungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren. Dieser Prozess umfasst: Auslöser, die Resilienz erfordern, Ressourcen, die Resilienz begünstigen und Konsequenzen, die die Veränderungen erfordern. Zu den sieben Säulen der Resilienz gehören:

1) Optimismus

2) Akzeptanz

3) Lösungsorientierung

4) Das Verlassen der Opferrolle

5) Ein Erfolgsnetzwerk 

6) Positive Zukunftsplanung 

7) Selbstreflexion

RNE (Rat für nachhaltige Entwicklung)

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berät die Bundesregierung zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Die Ratsmitglieder wählen den Vorsitz aus ihrer Mitte. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog. Der Rat wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt. Die aktuellen Ratsmitglieder sind hier einsehbar.

Risikomanagementsystem

Das Risikomanagement übernimmt in Unternehmen das Management von Unternehmensrisiken durch deren Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikoquantifizierung, Risikoaggregation, Risikobeurteilung, Risikobewertung, Risikokommunikation und abschließende Risikobewältigung. Dabei werden Risiken, unter denen allgemein die durch Ungewissheit bedingten möglichen negativen oder positiven Abweichungen zwischen Handlungsergebnissen und gesetzten Zielen verstanden werden, in diesem Zusammenhang i.d.R. auf die negativen Abweichungen, d.h. die Verlustgefahr, beschränkt. Das RMS ist Teil des gesamten Managementsystems.

Rebound-Effekt

Mit Rebound-Effekt werden in der Energieökonomie Effekte bezeichnet, die dazu führen, dass das Einsparpotenzial von Effizienzsteigerungen nicht oder nur teilweise verwirklicht wird. Die Kostensenkung von Dienstleistungen und Produkten können dazu führen, dass sich das Verhalten von Verbrauchern verändert; die ursprünglichen positiven Einsparungseffekte werden dadurch teilweise wieder aufgehoben.

Ressourcenverbrauch

Der Ressourcenverbrauch ist der Arbeitseinsatz sowie der Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen, der zur Erstellung von (höherwertigen) Gütern und Dienstleistungen aufgewendet wird. Natürliche Ressourcen, wie Rohstoffe, Wasser, Energie und fruchtbares Land sind die Grundlage für unser Leben auf der Erde. Die Menschheit verbraucht mehr natürliche Ressourcen als je zuvor, was dauerhafte Umweltschäden verursacht. Unser Klima verändert sich; Trinkwasserreserven, Fischbestände und Wälder schrumpfen; fruchtbares Land wird zerstört und Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Um weiterhin gut auf unserem Planeten leben zu können, muss unser Lebensstil nachhaltiger werden. Wir müssen die Ressourcen unserer Lebensbedingungen und die empfindlichen Ökosysteme unserer Erde schützen.

Schwellenwerte

Im Sinne der Biologie definiert ein Schwellenwert, die Schwelle, niedrigste Größe (Intensität) eines Reizes, die noch zu einer Reaktion führt. Bei Sinnesorganen diejenige Reiz-Energie, die eine noch gerade wahrnehmbare Erregung auslösen kann. Im öffentlichen Vergabewesen spielen sogenannte Schwellenwerte eine wichtige Rolle. Denn sie stellen die Wertschwelle, ab der die Pflicht besteht, eine Ausschreibung im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft zu veröffentlichen.

Scope 1-2-3

Scope 1 bezieht sich auf alle direkten GHG-Emissionen. Scope 2 bezieht sich auf die indirekten GHG-Emissionen durch den Verbrauch von zugekaufter Elektrizität, Wärme oder zugekauftem Dampf. Scope 3 bezieht sich auf andere, nicht in Scope 2 erfasste indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette des berichtenden Unternehmens entstehen, einschließlich vor- und nachgelagerten Emissionen. Scope 3 Emissionen können Folgendes umfassen: die Gewinnung und Herstellung von eingekauften Materialien und Brennstoffen, verkehrsbezogene Tätigkeiten in Fahrzeugen, die sich nicht im Besitz oder unter der Kontrolle des berichtenden Unternehmens befinden, strombezogene Tätigkeiten (zum Beispiel Übertragung und Verteilungsverluste), ausgelagerte Tätigkeiten und die Abfallentsorgung.

Sensitivitätsanalyse

Die Sensitivitätsanalyse beschäftigt sich mit mathematischen Modellen, welche reelle Systeme abbilden sollen. Diese Modelle bestehen meist aus zahlreichen gekoppelten, komplexen Gleichungssystemen. Dabei werden der Einfluss der Änderung einer dieser Eingangsvariablen auf das Verhalten des simulierten Systems gemessen, während alle anderen Variablen und Rahmenbedingungen identisch bleiben. Diese Methode wird in der Amortisationsrechnung angewandt, um kritischer Werte für eine Mindestnutzungsdauer festzustellen und um zu prüfen, wie vorteilhaft eine Investition ist.

SDGs (Sustainable Development Goals)

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.

SDPIs

Die von UNRISD (UN Research Institute for Social Development: Das Forschungsinstitut der Vereinten Nationen für soziale Entwicklung wurde 1963 als autonomer Raum innerhalb des UN-Systems gegründet) erstellten Leistungsindikatoren für nachhaltige Entwicklung (SDPI) messen auf authentische Weise die Nachhaltigkeitsleistung von Wirtschaftseinheiten, darunter sowohl gewinnorientierte Unternehmen als auch Organisationen der Sozial- und Solidarwirtschaft. Sie bewerten Auswirkungen oder Leistung anhand von Normen und Schwellenwerten, die ein Ziel angeben, das mit dem Begriff der nachhaltigen Entwicklung vereinbar ist, und beleuchten ignorierte oder vernachlässigte Problembereiche innerhalb aktueller Mess- und Berichtsmodelle. Die Indikatoren helfen Benutzern, Informationen über tatsächliche Auswirkungen oder Leistungen ihrer Unternehmen und Organisationen in sozioökonomischen, Governance- und Umweltbereichen zu gewinnen. (Siehe auch: https://sdpi.unrisd.org/platform/how-to-use-this-tool/)

Stakeholderanalyse

Bei der Stakeholderanalyse werden die sozialen Einflussfaktoren auf das Projekt untersucht. Mittels der Stakeholderanalyse können Faktoren wie „Macht“, „Beeinflussbarkeit“ und „Einstellung zum Projekt“ sowie mögliche Verhaltensweisen der einzelnen Stakeholder prognostizieren werden. Stakeholder sind Personen(-gruppen), Organisationen und Interessensgemeinschaften, die den Erfolg eines Projekts stark beeinflussen können. Für Projektverantwortliche ist es deshalb wichtig, deren Interessen und Einflussmöglichkeiten bezogen auf die Projektziele zu kennen. Die Stakeholderanalyse zählt somit zu den wichtigsten Methoden im Projektmanagement. Die Stakeholderanalyse besteht aus vier Schritten: 

1) Identifikation der Stakeholder 

2) Darstellung der Beziehungen 

3) Interpretation und Analyse 

4) Ableitung von Maßnahmen

Shareholder-Value

Shareholder-Value wird auch als Aktionärwert bezeichnet. In der Ökonomie ist damit der Marktwert des Eigenkapitals von Unternehmen gemeint. Er entspricht dem Unternehmenswert, gemessen am notierten Kurswert der Aktien des Unternehmens. Dieser Ansatz beinhaltet singulär alle Aspekte einer Unternehmensführung, die sich an dem Aktionärsvermögen als langfristige Zielgröße ausrichtet. Konkret geht es um die Maximierung des Marktwertes des Eigenkapitals im Interesse der Aktionäre (Eigenkapitalgeber, Shareholder). Aus der Sicht der Aktionäre geht es vor allem um dauerhafte Dividenden und Kurssteigerungen. Weitere Stakeholder, wie die Gesellschaft oder der Staat werden bei diesem Ansatz nicht berücksichtig.

SASB (Sustainability Accounting Standards Boards)

Das SASB (Sustainability Accounting Standards Board) ist eine gemeinnützige Organisation, die 2011 von Jean Rogers gegründet wurde, um Bilanzierungsstandards für Nachhaltigkeit zu entwickeln. Seit 2018 können 77 Industriesektoren auf branchenspezifische Standards von SASB zurückgreifen.

Sorgfaltspflichtengesetz (Lieferkettensorgfaltsgesetz)

Das Lieferkettensorgfaltsgesetz ist ein deutsches Gesetz, das die unternehmerischen Sorgfaltspflichten von Unternehmen in ihren Lieferketten betrifft. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz Lieferkettengesetz, ist am 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft getreten. Das Gesetz regelt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den globalen Lieferketten. (Siehe dazu auch: https://www.bmz.de/resource/blob/60000/lieferkettengesetz-fragen-und-antworten.pdf)

Soziale Mindeststandards:

Die Sozialen Mindeststandards sind abgleitet aus der EU-Taxonomie: Als Sozialstandards können sowohl gesetzliche Regelungen als auch sämtliche Übereinkommen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen betrachtet werden, die auf die Verbesserung der Situation der Beschäftigten abzielen. Sie reichen von tarifvertraglich festgelegten Löhnen und Urlaubsregelungen über Gesetze zur Sozialversicherungspflicht bis zu Vorschriften über Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz. Sozialstandards sind grundlegende Rechte der Arbeitnehmenden. Dazu gehören auch die sogenannten Kernarbeitsnormen: das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, die Vereinigungsfreiheit, das Recht, Gewerkschaften zu gründen, das Recht auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit von Frauen und Männern und die Beseitigung von Diskriminierung im Arbeitsleben.

Suffizienzstrategie

Die Suffizienzstrategie ist eine der drei wesentlichen Strategien zur Umsetzung der 17 SDGs (Suffizienzstrategie, Konsistenz- und Effizienzstrategie) und meint die Vermittlung des Bewusstseins für die Begrenzung der natürlichen Ressourcen, durch den Klimawandel und den drohenden Artenverlusts. Sie zielt darauf, in absoluten Menge Energie und Material zu sparen. Indem Menschen weniger konsumieren und weniger Dienstleistungen in Anspruch nehme, wird ein geringerer Verbrauch, wie Energie und Material, verursacht.

Sustainscore

Sustainscore ist eine Plattform, um stakeholderrelevante Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsdaten zu erfassen, diese zu dokumentieren und nach entsprechenden Anforderungen aufzubereiten und zu managen. Ziel ist es, Unternehmungen und Organisationen im Rahmen des nachhaltigen und digitalen Transformationsprozesses zu unterstützen und die Komplexität der gleichzeitigen digitalen und nachhaltigen Transformation beherrschbar zu machen. 

Systemisches Denken

Systemisches Denken bedeutet, außerhalb von isolierten und unverbundenen Einzelereignissen, zugrundeliegende Muster zu erkennen. So können Verbindungen zwischen Ereignissen sichtbar gemacht, leichter verstanden und damit auch beeinflusst werden. Anliegen oder Probleme werden dabei nicht als individuelle Phänomene, sondern als in komplexe Gesamtzusammenhänge eingebettet und als kollektive Herstellungsleistung eines Systems verstanden. Dies Denkschule vermittelt Lösungsansätze zur Bewältigung von systemischen Herausforderungen und Krisen, so wie z.B. der Klimakrise.

Transitorische Risiken

Transitorische Risiken sind Risiken, die z.B. durch politische oder gesetzliche Veränderungen, Technologieschocks sowie durch Änderungen der Verbraucherpräferenzen und Verlust von Reputation entstehen.

Treibhausgaseffekte

Die in der Atmosphäre enthaltenen Treibhausgase absorbieren die Wärmestrahlung und geben sie sogleich wieder in alle Richtungen ab. Dieser Vorgang spielt sich unzählige Male in der Atmosphäre ab. Treibhausgase halten die Wärme in der unteren Atmosphärenschicht zurück. Die Erdatmosphäre enthält Gase, die kurzwellige Sonnenstrahlung zum großen Teil passieren lassen, (langwellige) Wärmestrahlung jedoch absorbieren und damit das System erwärmen. In Analogie zu einem Treibhaus, das Sonnenstrahlung durchlässt und Wärmestrahlung „festhält”, werden diese Gase auch als Treibhausgase bezeichnet. Vor allem Wasserdampf und Kohlendioxid absorbieren einen Teil der von der Erdoberfläche abgegebenen Wärmestrahlung und verringern deshalb den Anteil der in den Weltraum abgegebenen Wärmestrahlung. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde vereist. Seit der Industrialisierung verursachen Menschen eine ständige Zunahme der atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen. Durch diesen anthropogenen (durch den Menschen verursachten) ⁠Treibhauseffekt⁠ verringert sich die in den Weltraum abgegebene Wärmestrahlung und das System Erdoberfläche / ⁠Atmosphäre⁠ erwärmt sich. Durch die Erwärmung nimmt auch die in den Weltraum abgehende Wärmestrahlung zu. Das System erwärmt sich so lange, bis die abgehende Wärmestrahlung wieder die ankommende Sonnenstrahlung ausgleicht und sich ein neuer Gleichgewichtszustand einstellt.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-funktioniert-der-treibhauseffekt.

Transformationsprozesse

Transformationsprozesse sind Prozess der Veränderung, vom aktuellen Zustand (IST) hin zu einem angestrebten Ziel-Zustand (SOLL) in der nahen Zukunft. Change und Transformation sind zwei voneinander abzugrenzende Phänomene. Während sich der Begriff „Change“ auf eine einmalige Veränderung mit einem Anfang und einem Ende bezieht, beschreibt der Begriff Transformation einen Prozess, der einmal angestoßen nicht mehr zum Stillstand kommt. Notwendig ist dieser Veränderungsprozess unter anderem, weil bisherige Geschäftsmodelle an die Grenzen ihres Wachstums stoßen. In ihrem Kerngeschäft können Unternehmen somit teils nicht mehr profitabel bleiben. Ebenso sehen sich Unternehmen mit neuen digitalen Wettbewerbern konfrontiert.

(Siehe auch: https://transformations-magazin.com/)

Umwelteinflüsse

Es ist zwischen Umwelteinflüssen und Umweltfaktoren zu unterscheiden, die die Gesundheit der Bevölkerung gefährden können. Dazu gehören zum Beispiel Lärm, Luftverschmutzung sowie unerwünschte Spurenstoffe im Trinkwasser, aber auch bestimmte Schädlinge und allergieauslösende Pflanzen. Umwelteinfluss bezeichnet den Einfluss von Umgebungsbedingungen auf einen lebenden Organismus. Wo der Mensch lebt, hat er sich seine eigene Lebensumwelt geschaffen, die seine Wohnverhältnisse, seinen Lebensunterhalt, seine sozialen Bindungen und seine Freizeitaktivitäten sichern und fördern. Es gibt großräumige Veränderungen durch ⁠Klimawandel⁠ oder Belastungen durch die Verbreitung beispielsweise von Feinstaub aus Verbrennungsprozessen.

(Siehe auch: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen)

UN-Agenda 2030

Mit der UN-Agenda 2030 will die Weltgemeinschaft weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Alle Staaten sind aufgefordert, ihr Tun und Handeln danach auszurichten. (Siehe auch 17 SDGs und https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltigkeitsziele-erklaert-232174#:~:text=Mit%20der%20Agenda%202030%20will,Tun%20und%20Handeln%20danach%20auszurichten)

UN Global Compact

Das UN Global Compact Netzwerk Deutschland (UN GCD) mit über 1.000 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik unterstützt Unternehmen dabei, auf Basis 10 universeller Prinzipien „Nachhaltigkeit“ strategisch zu verankern und zur Umsetzung der Sustainable Development Goals beizutragen. Themenschwerpunkte sind Menschenrechte und Arbeitsnormen, Umwelt und Klimaschutz, Korruptionsprävention, Sustainable Development Goals. (Siehe auch: https://www.globalcompact.de/fileadmin/user_upload/Bilder/Mediathek_Main_Page/Publikationen_PDF_speicher/DIE-ZEHN-PRINZIPIEN-1.pdf)

UNCED (United Nation Millenium Declaration)

Die Millenniums-Entwicklungsziele (englischer Originaltitel: Millennium Development Goals, MDG) der Vereinten Nationen waren acht Entwicklungsziele für das Jahr 2015, die im Jahr 2000 von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Vereinten Nationen, der Weltbank, des IWF und des Entwicklungsausschusses Development Assistance Committee der OECD formuliert worden sind. Sie wurden aus der Millenniumserklärung abgeleitet, die im Rahmen des so genannten Millennium-Gipfels von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Ende September 2015 wurden die MDG auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2015 in New York von den 193 aktuellen Mitgliedsstaaten der UNO einstimmig verabschiedet. Nach ihnen sollen unter anderem bis 2030 weltweit Armut und Hunger verschwunden sein. (Siehe dazu 

 auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Millenniums-Entwicklungsziele)

Unternehmerische Verantwortung

Die Unternehmerische Verantwortung wird auch als „coporate responsibility“ bezeichnet, und ist das, wofür ein Unternehmen gegenüber seinen Anspruchsgruppen sowie der natürlichen Umwelt verantwortlich ist. Unter „Corporate Social Responsibility" oder kurz CSR wird die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens definiert. (Siehe dazu auch: https://www.csr-in-deutschland.de/DE/CSR-Allgemein/CSR-Grundlagen/csr-grundlagen.html)

Upcycling

Der Grundgedanke von Upcycling ist keine neuen Rohstoffe zu verwenden oder abzubauen, sondern bereits große Mengen von vorhandenen Rohstoffen zu verwenden. Gegenstände und Rohstoffe werden nach ihren eigentlichen Produktlebenszyklus kreativ zweckentfremdet; Dinge werden also anders verwendet als ursprünglich gedacht. Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe warden in neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung.

VBA (Value Balacing Alliance)

Globale Risiken sind zunehmend mit Nachhaltigkeitsthemen verbunden. So umfassen die drei wahrscheinlichsten Risiken der nächsten zehn Jahre gemäß des einflussreichen Global Risk Report 2021 des World Economic Forum Umweltrisiken, dicht gefolgt von den sozioökonomischen Auswirkungen/Risiken durch die Verbreitung infektiöser Krankheiten, wie COVID19 im vergangenen Jahr gezeigt hat. Analog hierzu steigen die Anforderungen an Unternehmen, über nachhaltigkeitsbezogene Risiken zu berichten, so zum Beispiel im Rahmen der EU NonFinancial Reporting Directive (in Deutschland CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz). Effektives Management sog. nicht-finanzieller Aspekte macht auch aus unternehmerischer Perspektive Sinn: Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur eine Option, sondern ein Schlüsselfaktor für Risikomanagement, Effizienzsteigerung und Innovation. Tatsächlich zeigt sich, dass nachhaltig wirtschaftende Unternehmen rentabler und resilienter sind, eine stärkere Marke und einen besseren Zugang zu Kapital haben und darüber hinaus den steigenden Anforderungen und Erwartungen von Mitarbeitenden, Kund*innen und der Gesellschaft besser entsprechen. In Anbetracht der zunehmenden Bedeutung nicht-finanzieller Aspekte für Unternehmen wurden in den letzten Jahren Ansätze entwickelt, die über die bisherige Bemessung und Berichterstattung hinaus reichen mit dem Ziel, die Auswirkungen von Unternehmen auf die Umwelt und Gesellschaft zu bewerten und zu monetarisieren. Die VBA, gegründet im Jahr 2019 auf Initiative von Unternehmen, setzt sich für die Vereinheitlichung von Accounting Standards ein. Mit dem Ansatz Impact Measurement Valuation sollen mit einem ganzheitlichen Werteverständnis soziale, ökologische und ökonomische Auswirkungen und Beiträge der Geschäftstätigkeit von Unternehmen nicht nur gemessen, sondern auch bewertet und monetarisiert werden.

Ziel der VBA ist es, hierfür einen globalen, einheitlichen und anerkannten Standard zu erarbeiten, der langfristig in erweiterte Veröffentlichungs- und Berichtspflichten für Unternehmen münden soll.

siehe auch: https://www.value-balancing.com/en/about-us.html

Veränderungsfähigkeit

Veränderungsfähigkeit meint die Anpassungsfähigkeit von Personen und Organisationen z.B. an berufliche, klimatische und technologische Veränderungen. „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit von Ephesus etwa 540 – 480 v. Chr.) Mittels Klarheit und einer erhöhten Transparenz kann ein erhöhtes Problembewusstsein erreicht werden. Über gemeinsame Visionen und Ziele kann die Veränderungsfähigkeit von Unternehmungen und Organisationen gefördert werden.

Wesentlichkeitsmatrix

Das Prinzip der Wesentlichkeit ist analog der Finanzberichterstattung im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung ebenfalls von zentraler Bedeutung. Der Grundsatz besagt, dass alle entscheidungserheblichen Sachverhalte sowohl in der finanziellen wie auch in der nachhaltigen Berichterstattung berücksichtigt werden müssen. Als entscheidungserheblich muss angesehen werden, was den Adressaten der Informationen in seiner Entscheidungsfindung beeinflussen kann. Als Entscheidungsgrundlage dienen Themen und Aspekte, die sowohl für das Unternehmen als auch für sein Umfeld so relevant sind, dass sie erhoben, gemanagt und darüber berichtet werden muss. Je nach bezugnehmendem Rahmenwerk und gesetzlichen Vorgaben sind die Kriterien zur Bestimmung der wesentlichen Berichtsinhalte unterschiedlich. Nach dem Prinzip der Wesentlichkeit muss eine Konzentration auf bedeutsame und relevante Informationen erfolgen. Nicht alle wesentlichen Themen sind von gleicher Bedeutung und die Schwerpunkte innerhalb eines Berichts sollten ihre relative Priorität widerspiegeln. Dabei beschreibt die Inside-Out-Perspektive wie sich die Unternehmenstätigkeiten auf verschiedene Nachhaltigkeitsthemen auswirken. Die Outside-In-Perspektive beschreibt, welchen Einfluss die Nachhaltigkeitsthemen auf die Unternehmenstätigkeit selbst haben.

WCS (Work Coservatory Strategy)

Die Work Conservatory Strategy beschreibt, dass die natürlichen Ressourcen der Welt begrenzt sind und nur eine begrenzte Kapazität haben. Um Leben zu erhalten, müssen die Bedürfnisse künftiger Generationen berücksichtigt werden. Ziel ist es, die natürlichen Ressourcen zu erhalten, die Entwicklung zu fördern und alles Leben auf der Erde zu unterstützen.

Weltklimarat (IPCC)

Der Weltklimarat ist eine Institution der Vereinten Nationen und wird auch als „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC), oft als „Weltklimarat“ bezeichnet. In seinem Auftrag tragen Fachleute weltweit regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zum Klimawandel zusammen und bewerten diesen aus wissenschaftlicher Sicht.

Wirkungszusammenhänge

Wirkungszusammenhänge beschreiben Kausalzusammenhänge (Ursache-Wirkung-Prinzip). Insbesondere bei physischen Risiken existieren Wirkungszusammenhänge zu klimabedingten Risiken, die sich negativ auf die Realwirtschaft und das Finanzsystem als Gesamtheit sowie auf die einzelnen Finanzmarktakteure auswirken können.

Um auf diese Risiken angemessen reagieren zu können müssen die Wirkungszusammenhänge erkannt und erfasst sein. Bzgl. der physischen Risiken existiert kein Unterschied für die Wirkungszusammenhänge, ob das Ergebnis durch akute zufällige auftretende Wetterereignisse oder durch chronische, einem Muster entsprechende Klimaveränderungen verursacht wird. Die durch Wirkungszusammenhänge erkannten Risiken sollen insbesondere folgende Aspekte berücksichtigen:

1) Kritische Betriebsunterbrechungen

2) Vernichtung von Anlagekapital

3) Rekonstruktion und Ersatz von Investitionsgütern

4) Steigende Preise für Waren aller Art

5) Ggfs. notwendige Standortverlegungen aufgrund von einem steigenden Meeresspiegel und andauernden Dürreperioden oder ähnlichen extremen Umweltbedingungen

Zirkuläre Wertschöpfung

Zirkuläre Wertschöpfung beschreibt den nachhaltigen Wandel von einer linearen zu einer zirkulären Wirtschaft. Dieses stellt ein wirtschaftliches System dar, das restaurativ und regenerativ arbeitet. Es ersetzt das End-of-Life-Konzept durch geschlossene Kreisläufe und vermeidet beziehungsweise verwertet Abfälle, indem es Materialien, Produkte, Systeme sowie Geschäftsmodelle entsprechend ganzheitlich gestaltet. Folglich sind Stoffstrom und Energiesystem nachhaltig und die Klima- und Umweltbelastungen minimal. Materialien aller Art sollen durch sorgfältig durchdachtes Design, Management und technologische Innovation auf ihren höchsten Nutzen und Wert gebracht werden. Das übergeordnete Ziel ist, Materialien und Produkte im Kreislauf zu halten, was durch wirtschaftlich und ökologisch effiziente Stoff-, Energie-, Arbeits- und Informationsflüsse zu ermöglichen ist.