digum.de https://digum.de/blog/ Mon, 29 Apr 2024 05:37:06 +0000 de-DE hourly 1 Vom Openbanking – zum Kontextbanking https://digum.de/blog/plattform-konomie-verstehen-nutzen-oder-weichen/ https://digum.de/blog/plattform-konomie-verstehen-nutzen-oder-weichen/#comments Tue, 11 Feb 2020 17:59:18 +0000 https://digum.de/blog/plattform-konomie-verstehen-nutzen-oder-weichen/ Weiterlesen

]]>
In der ausgehenden analogen Welt waren Banken genau dort, wo man sie braucht. Im Möbelhaus bei der Finanzierung der neuen Küche, bei der mobilen Zahlung im Supermarkt oder im Internet am digitalen Point of Sale. Doch die Zahlungsprozesse werden zu Hintergrundprozessen und das Ökosystem Bank ändert sich durch die Verbreitung der Plattformökonomie.

digum digitalisierung umsetzen vom openbanking zum kontextbanking featured image

Plattform-Ökonomie: Verstehen, nutzen oder aufgeben!

Zur Jahrtausendwende wurde die provokante Aussage „Software frisst die Welt“, von namhaften Fachjournalisten publiziert. Spätestens seit der massenhaften Verbreitung und der alltäglichen Nutzung mobiler Smartphones erscheint diese Aussage auch fachfremden Lesern zunehmend wortwörtlich realistisch. In Verlängerung dieses Gedankens, würde diese Aussage zu Beginn des kommenden Jahrzehnts wie folgt lauten: “Plattformen fressen die Welt“ oder präziser ausgedrückt,

“Plattformen verändern grundlegend den Austausch zwischen Anbietern und Kunden in Bezug auf Waren, Dienstleistungen, Wissen und Geld- oder Kapitaltransfer“!

Daraus ergibt sich für bestehende Anbieter folgender Dreiklang als Handlungsoption:

  1. Plattformen VERSTEHEN,
  2. Plattformen NUTZEN oder
  3. AUFGEBEN.

Um allerdings zuerst die Frage zu beantworten, warum Kunden Plattformen besuchen und verwenden, werfen wir einen Blick auf vier wesentliche Antriebe bzw. Anreize:

  • Informations-Ansatz (z.B. Facebook, Twitter, u.a.)
  • Monetärer Ansatz (z.B. Idealo, Check24 u.a.)
  • Prozess-Ansatz (z.B. HRS, Audibene, Thermondo u.a.)
  • Wissens-Ansatz (z.B. Wikipedia, der Bank-Blog, u.a.)

Im Rahmen dieses Artikels soll der Schwerpunkt auf dem monetären Ansatz zur Verdeutlichung der Möglichkeiten für Regionalbanken gelegt werden. (Siehe dazu auch GenoGraph 01/2019 „Plattformökonomie“)

1. Plattformen und Plattformökonomie VERSTEHEN

Banken können weiterhin ihren digitalen Auftritt permanent aktualisieren, an den Zeitgeist anpassen oder ihre Filialen ähnlich zu Apple Stores gestalten, doch besteht die Gefahr, dass im Zuge der Verbreitung von Plattformen, Kunden gar nicht erst dorthin gelangen.

Um dem entgegen zu wirken, müssen Banken selbst zur Plattform werden oder sich systemisch an vorhandene Plattformen andocken. Die Verlagerung auf Plattformen lässt sich überall beobachten - ob wir ein Geburtstagsgeschenk kaufen, die Stadt durchqueren, einen Urlaub planen, eine neue Heizung benötigen, ein Hörgerät suchen, oder eine Finanzierung benötigen.

Während weiterhin „Plattformen die Welt verspeisen“, müssen sich Banken darauf vorbereiten und reagieren, um mit diesem sich kontinuierlich wachsenden Trend Schritt zu halten.

Die verantwortlichen Manager müssen dafür zu allererst Verständnis und Bewusstsein entwickeln. (Nur wer die Grundrechenarten beherrscht, kann mit Dreisatz und Prozentrechnen umgehen…)

Daher sind an dieser Stelle die 4 wesentlichen Aspekte von Plattformen zu nennen.

  • Plattformen sind virtuelle Orte, an dem Anbieter und Nachfrager Handel und Austausch von realen und virtuellen Produkten und Dienstleistungen betreiben.
  • Plattformen sind nur dann wertvoll und nutzenstiftend, wenn die jeweils andere benötigte Gruppe (Anbieter vs. Nachfrager) ausreichend vorhanden und präsent ist.
  • Der Wert der Plattform wächst mit der Anzahl der Nutzer durch sog. Skalierungseffekte.
  • Der Plattformbetreiber erzeugt Wert, in dem er die Interaktion zwischen verschiedenen Anbietern und Nachfragern vereinfacht und automatisiert.

2. Plattformen und Plattformökonomie NUTZEN

Ungeachtet dessen, dass Führungskräfte den digitalen Wandel in der Finanzbranche akzeptieren und vorantreiben, werden oftmals Transformationsmaßnahmen lediglich als eine Reihe einmaliger Projekte angegangen, die beendet und abgehakt werden können.

Dadurch entsteht nicht selten ein schwieriger, fast schon chaotischer Umsetzungsprozess, in dem messbare Erfolge ausbleiben.

Auf der Basis der unter 1. genannten Aspekte ergeben sich in der Plattformökonomie an drei Stellen finanzielle Bedürfnisse:

a) bei der Plattform selbst,
b) auf der Angebotsseite und
c) bei der Nachfrageseite.

Plattformen müssen z.B. in der Lage sein, weltweit Transaktionen durchzuführen und Zahlungen in verschiedenen Währungen zu tätigen oder entgegenzunehmen.

Die Angebotsseite möchte möglicherweise in ihrer bevorzugten Währung bezahlt werden und leiht sich Geld gegen ihren Auftragsfluss aus.

Die Nachfrageseite wird eine Reihe von einfachen Zahlungsmethoden und die Möglichkeit in Raten zu bezahlen wünschen. Zusätzlich besteht der Bedarf, eine Versicherung für die Waren abzuschließen.

Der finanzielle Bedarf der Plattformen, der Angebotsseite und der Nachfrageseite wird innerhalb der Plattform gedeckt.

Und diese Bedürfnisse können nur aus einer von drei Quellen bedient werden:

a) Banken,
b) Fintechs und
c) den Plattformen selbst.

Bei dieser Betrachtung wir also einen Wettlauf um die Bereitstellung der Finanz-Infrastruktur für die aufstrebende globale digitale Plattform-Wirtschaft erkennbar.

Es überrascht wenige, dass Banken in den letzten Jahrzehnen von anderen Prioritäten abgelenkt wurden. Jeder Tag bringt eine Vielzahl an verwirrenden Nachrichten und Entwicklungen in die Finanzdienstleistungsbranche - sei es Blockchain, AI, Kryptowährungen, Machine Intelligence, APIs, Big Data und, und und…

Dieses hohe Signal-Empfänger Verhältnis macht es schwierig, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Dies gilt insbesondere für Manager, die eine Ausbildung zu einer Zeit erhalten haben, in der das Wirtschaftssystem überwiegend analog war und Plattformökonomie noch nicht auf dem Lehrplan standen.

Nach einer Umfrage im Jahr 2018 bei über 1000 Managern von KMU´s wussten 64% nichts mit dem Begriff Plattformökonomie anzufangen.

Das Ergebnis? Eine Bank kann über ein eigenes Innovationslabor verfügen, die Vorteile dieser neuesten Technologien erforschen, mit Fintechs zusammenarbeiten und Konzepte für jeden der neuen Trends nachweisen.

Wenn sich Banken jedoch nicht auf den Übergang in die Welt von Plattformen vorbereiten, werden Banken schlicht die massenhafte Bedeutungslosigkeit erleben. “Stell Dir vor es gibt Bankfilialen und keiner geht hin.“

Oder anders ausgedrückt:

Würde eine Bank heute einen Einzelhändler ohne erkennbare USP´s mit einer 1A-Innenstadtlage, aber ohne zeitgemäßem Online Angebot in zentrale Handelsplattformen blanko finanzieren?

Nichts anderes stellt eine Regionalbank heute dar.

Nehmen wir zum Beispiel einen Verbraucher, der ein technisches Gerät online kaufen und die Zahlungen in Raten leisten möchte. Wird dies von der Bank des Verbrauchers, einem agilen API-fähigen Fintech oder der Plattform selbst gedeckt?

Bisher ist es wahrscheinlicher, dass eine intelligente Fintech- oder Big Tech-Plattform ein Finanzierungsangebot in eine benutzerfreundliche Customer Journey einbettet und die Benutzerdaten erhält und für weitere Geschäftsaktivitäten nutzen kann.

In der Regel wird die Bank heute von solchen der Kreditvergaben abkoppelt - dem Lebenselixier des Bankwesens. Je mehr wirtschaftliche Aktivitäten online abgewickelt werden, desto größer wird die Disintermediation.

Technische Basis für Kontext-Banking sind sog. APIs (Application Programming Interface): Softwareschnittstellen, die digitale Banking-Prozesse in beliebige externe Plattformen einfügen.

Um im Finanzgeschäft zu überleben, müssen Banken in der Lage sein, die APIs im Retail- (Endverbraucherschnittstelle-) und im Wholesale- (Firmenkunden-) Banking bereitzustellen.

Banken sollten sicherstellen, dass sie die „Finanzschicht der API-Wirtschaft“ sind. Die ersten Entwicklungen im PSD-2-Banking verlaufen schleppend, da Open Banking zumeist bisher eher als Compliance-Projekt wahrgenommen wurde anstatt sich auf die langfristigen Vorteile zu konzentrieren.

Es muss ein Bestreben sein, sich als Gruppe oder Branche zusammenzutun, um die für digitale Plattformen relevanten APIs für Privat- und Großkunden zu vereinbaren und umzusetzen. In der Welt der Plattformen ist die eigene Banking- Benutzeroberfläche nicht der Ort, an dem die Aktion ausgeführt wird. Plattformen stellen selbst die Benutzeroberfläche bereit.

Diese Vorgehensweise wird als Kontext Banking bezeichnet und ist ein Trend, der schon länger anhält: Finanzdienstleistungen betten sich immer weiter und tiefer in die Lebens- und Geschäftsprozesszusammenhänge von Menschen und Unternehmen ein.

Die Payment-Angebote von Google oder Apple sind jüngste Beispiele dafür. Doch mobile Zahlungen sind nur Zwischenlösungen. Das Bezahlen mutiert zum Hintergrundprozess, für den weder Smartphones noch Kreditkarten gezückt werden müssen. Im Ausland werden Amazon-Shops getestet, die man mit seinen eingekauften Waren „ohne“ Bezahlung verlässt um erst später die Zahlungen auszulösen.

Deutsche Nahverkehrsunternehmen arbeiten an Ticketsystemen, die automatisch Fahrpreise nach der ebenfalls automatisch erkannten Fahrstrecke berechnen und einziehen. Ähnliche Entwicklungen lassen sich bei Krediten, Konten, Depots oder Wertpapiertransaktionen beobachten.

Kredite werden wie eine alternative Zahlungsweise am digitalen Point of Sale (POS) integriert, das Zurücklegen von Geld an Alltagsereignisse gekoppelt oder Konten in Plattformen oder Apps von Nicht-Banken eingebettet, wenn dies sinnvoll ist.

digum digitalisierung umgesetzt plattformoekonomie als optionen fuer banken

Abb 1: Plattformökonomie als Optionen für Banken

Für Banken bedeutet Kontext-Banking, dass sie mit Partnerunternehmen zusammenarbeiten müssen, die näher an den Lebens- und Geschäftsumständen der Kunden sind als sie selbst. Zum Teil zwingt die PSD2 zu diesen neuen Formen der Zusammenarbeit. Aber es bieten sich Banken auch neue Strategieoptionen, wenn sie Kontext-Banking als starken Treiber akzeptieren, der das Kundenverhalten nachhaltig verändern wird.

Kundenschnittstelle bleibt bestehen

Ein häufiger Einwand gegen eine Kontext-Banking-Strategie ist, dass so die Kundenschnittstelle verloren gehe. Dies ist gerade bei Finanzdienstleistungen nur zum Teil richtig und eventuell gar nicht so tragisch.

Banken verlieren im Kontext-Banking-Modell nicht komplett den Kontakt zum Endkunden. Schließlich bleiben sie Vertragspartner für die erlaubnispflichtigen Produkte oder Services. Der Konten-, Depot- oder Kreditvertrag wird mit der Bank, nicht mit dem Kontext-Partner geschlossen.

Das schafft Potenzial für den Aufbau eines starken „Embedded-Banking-Brandings“. In der Praxis ist zu beobachten, dass Nicht-Banken-Partnern auch für das eigene Marketing die Markenstärke der Banking-Plattform im Hintergrund wichtig ist. Selbst „Digital Natives“, also jene Menschen, die von klein auf online leben, stellen an Banken andere Anforderungen als an ihr Social-Network oder ihren Streamingdienst.

Deshalb ist ihnen nicht gleichgültig, wer beim Kontext-Banking die eingebetteten Finanzprozesse ausführt.

Kontext-Kunden bleiben erhalten

Diese Kundenbeziehungen sind gerade im Finanzdienstleistungsgeschäft besonders wertvoll. Der Kunde hat beim Eingehen der ersten Geschäftsbeziehung einen mehr oder weniger aufwendigen Aufnahmeprozess (Onboarding) zu durchlaufen, der immer eine Legitimierung umfasst.

Von solch vollständig „ongeboardeten“ also verifizierten Kunden profitiert nicht nur die Bank, die ihm eventuell komplementäre Produkte anbieten kann, sondern das gesamte Ökosystem der Partner, die Kunden bedienen können, ohne diese Prozesse erneut durchführen zu müssen.

So bleibt das regulierte Unternehmen Bank als strategischer Treiber und nicht als Getriebener, immer der natürliche Mittelpunkt des Ökosystems. Banken sollten deshalb den Mut haben, Kontext-Banking-Strategien zu entwickeln, die auf offenen Bankensystemen und Kooperationen mit kunden- und kontextnahen Plattformen setzen.

Über die Autoren:

Dr. Peter Lender ist geschäftsführender Gesellschafter der digum GmbH und Mitherausgeber des Transformations-Magazin und Gründer der Wissensplattform „DigitalisierungKlargemacht“

Thomas Sickinger ist geschäftsführender Gesellschafter der EnoCom GmbH und Mitherausgeber des Transformations-Magazin und Gründer der Digitalisierungsplattform klargemacht.de

Artikel als Download

]]>
https://digum.de/blog/plattform-konomie-verstehen-nutzen-oder-weichen/feed/ 0 https://digum.de/favicon.ico https://digum.de/favicon.ico
„Nicht-Digitalisierung“ ist riskant  https://digum.de/blog/nicht-digitalisierung-ist-riskant/ https://digum.de/blog/nicht-digitalisierung-ist-riskant/#comments Fri, 27 Sep 2019 15:59:00 +0000 Digitalisierung Bank Dr. Peter Lender Prof. Dr. Arnd Wiedemann Digitale Geschäftsmodelle Digitalisierung umsetzen https://digum.de/blog/nicht-digitalisierung-ist-riskant/ Weiterlesen

]]>
Digitalisierung schreitet voran und wird auch in der Bankbranche tagtäglich deutlich. Wie Investoren, Unternehmen, Start-ups, Talente und Kompetenzentwickler die Steuerung der Digitalisierungsrisiken für die Geschäftsmodelle jedoch systematisch in den Griff bekommen, ist völlig offen, meinen die BBL-Kolumnisten Dr. Peter Lender und Prof. Dr. Arnd Wiedemann. Gesucht sind daher „Messgeräte und Werkzeuge“ der Digitalisierung.

digum digitalisierung umsetzen Dr Peter Lender Pro Dr. Arnd Wiedemann

Zunächst muss man sich darüber im Klaren sein, ob und was die Digitalisierung überhaupt verändert.

Es scheint aktuell häufig in Diskussionsrunden und Foren mit n-Teilnehmern n+1 Meinungen und Wertungen zur Digitalisierung zu geben. Zunächst ist der scheinbare Widerspruch zwischen „alles beim alten“ und „alles neu“ aufzuklären. Zum ersten ist festzuhalten, dass Digitalisierung nichts an den grundlegenden Regeln und Mechanismen des Wirtschaftens verändert. Wofür bezahlt ein Kunde und was ist das wirkliche Geschäftsmodell eines Unternehmens? Kunden kaufen Dienstleistungen und Produkte, weil sie einen Gegenwert erwarten. Den Preis, den Unternehmen am Markt und bei ihren Kunden realisieren können, ist genau das, was der Kunde dafür bezahlt. Der Gegenwert besteht aus dem Nutzen des Produkts oder der Dienstleistung und einem mit ihm oder ihr verbundenen Image. Diese Grundlagen gelten sowohl für analoge als auch für digitale Geschäftsmodelle. 

Festzuhalten ist aber auch, dass die digitale Transformation durch die Vernetzung und Automatisierung, den digitalen Kundenzugang, die Verbindung zwischen Menschen, Maschinen und Umwelt und die Generierung und Nutzbarmachung digitaler Daten grundlegende Veränderungen des Wirtschaftens auslöst. Aus der intelligenten Kombination dieser vier Faktoren werden vorhandene Produkte und Dienstleistungen ersetzt. Im Ergebnis stellt sich nicht mehr die Frage „ob“ digitalisiert wird, sondern nur wann, wo und von wem?

Kriterien für Digitalisierung und deren Umsetzung 

Die Umsetzung der Digitalisierung wird beschleunigt durch Preissenkungen bei Prozessoren, Sensoren, Servern und mobilen Datennetzen. Die zunehmende Wirtschaftlichkeit hat in einigen Branchen längst zum „GDD“, dem globalen digitalen Darwinismus geführt. Das bedeutet: Der künftige wirtschaftliche Erfolg hängt von der erfolgreichen Umsetzung der Möglichkeiten der Digitalisierung ab. Zudem ist erkennbar, dass die Veränderungsraten der Umsetzung der Digitalisierung – vergleichbar zu anderen Wellen wie Elektrifizierung oder Mobilisierung – exponentiell verlaufen. Dies entspricht dem Verlauf der langlaufenden Kondratieff-Wellen. 

Im Unterschied zu früheren Wellen ist die Steigerungsrate der Veränderungen respektive die Veränderungsgeschwindigkeit durch die Digitalisierung aber größer. Erinnert sei an dieser Stelle an Albert Einstein, der schon 1932 meinte: „Die größte Gefahr in Zeiten des Umbruchs ist nicht der Umbruch selbst, sondern ihm mit veralteter Logik zu begegnen“. Für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind deshalb folgende Fragestellungen von entscheidender Bedeutung:

  • Warum und mit welchen Erfolgsfaktoren gelingt es einzelnen Unternehmen und Gruppen, diesen Transformationsprozess besser und erfolgreicher als andere zu gestalten?
  • Was kann von anderen Transformationsprozessen wie der Energiewende, dem sich wandelnden Datenschutz oder der aufkommenden Elektromobilität für die Risikosteuerung einer beschleunigten flächendeckenden Umsetzung der Digitalisierung gelernt werden?
  • Welche geschäftsmodellbezogenen Risiken sind im Rahmen dieses digitalen Transformationsprozesses erkennbar und wie können sie vermieden werden?
  • Welche Produktionsfaktoren und Managementfähigkeiten werden in welcher Form, Reihenfolge und Dosierung für die Digitalisierung benötigt?
  • Wie müssen Risikosysteme der Kreditwirtschaft, die Digitalisierungsrisiken von Unternehmen abbilden, angepasst werden?
  • Wie lässt sich ein „Digitalisierungs-Audit“ für Unternehmen gestalten und kann dieses als ein Baustein für ein verbessertes Rating verwendet werden?

Für die Umsetzung der Digitalisierung und das Heben der Nutzenpotenziale erscheinen die folgenden zehn Faktoren besonders bedeutsam:

  1. Input, automatisiert durch Sensoren
  2. Output bzw. Kommunikation durch Bilder, Ton, Augmented Reality (Erweiterte Realität) oder Holografie
  3. Intelligente, sich selbststeuernde Maschinen/Robotik
  4. Datenexistenz und -verfügbarkeit
  5. Künstliche Intelligenz
  6. Ersatz vorhandener Produkte und Dienstleistungen
  7. Verkettung von Produkten und Dienstleistungen zu neuen Leistungsbündeln und -angeboten
  8. Vernetzung von Maschinen, Robotern und Menschen
  9. Wirken von Crowds (Gruppen)
  10. Einsatz von Clouds (Speicherung großer Datenmengen an physisch unbekannten Orten).

Diese Faktoren sind in ihrer Wirkung auf das Geschäftsmodell jeweils einzeln, in direkter Verkettung und indirekter Vernetzung zu bewerten. Die Komplexität dieser Aufgabe spiegelt sich in den rechnerisch möglichen 10 + 910 Kombinationen wider, die – zumindest theoretisch – einzeln auf Realisierbarkeit, Sinn- und Nutzenstiftung und Marktakzeptanz zu überprüfen wären.

digum digitalisierung umsetzen abgrenzung von geschaeftsmodellen

Verständnisses und der Vorhersehbarkeit der Wirkung der Faktoren der Nutzungspotenziale von Digitalisierung ergeben sich einfache, komplizierte, komplexe oder chaotische Modellkombinationen (s.dazu Abb. 1). Eine solche Bewertung möglicher künftiger Geschäftsmodelle oder auch ein daraus abgeleitetes Innovationsmanagement sind nicht erst seit der digitalen Transformation eine Herausforderung für Unternehmen.

digum digitalisierung umsetzen kunden wert matrix

In der Rückschau ist erkennbar, dass die Bewertung von Innovationen im Hinblick auf ihr (technisches) Potenzial sowie die damit verbundenen Marktmöglichkeiten schon immer der entscheidende Erfolgsfaktor waren. Aus Sicht eines Unternehmens ist daher zu Beginn die Frage in den Mittelpunkt zu stellen, welche Ziele mit einem Digitalisierungsprojekt erreicht werden sollen: Das Angebot neuer Wertversprechen oder das Angebot neuer Nutzenstiftungen – oder beides. 

Empirische Studien haben ergeben, dass Unternehmen überdurchschnittlich erfolgreich sind, wenn sie beide Dimensionen – neue Kunden mit neuem Angebot – abdecken. Daher sollten auch beide Dimensionen bei einer Risikobetrachtung berücksichtigt werden. Zusätzlich ist in Bezug auf das Geschäftsmodell die Frage zu beantworten: Was soll digitalisiert werden – der Vertriebskanal und/oder das Produkt bzw. die Dienstleistung?

Differenzierte Betrachtung von Digitalisierung

Die in Abbildung 3 aufgeführten Beispiele zeigen, dass eine differenzierte Betrachtung der Digitalisierung notwendig ist. Der Nutzen des Produkts bzw. der Dienstleistung ist in Bezug auf den Faktor „digitaler (virtueller) Kundenzugang“ zu bewerten. Gerade der digitale Kundenzugang hat in Bezug auf den stationären Einzelhandel und vor allem auch in Bezug auf die Bankenbranche einen disruptiven Charakter („Amazonisierung des Handels“) und ist daher bei der Risikobetrachtung besonders zu bewerten.

digum digitalisierung umsetzen vertriebskanal produkt matrix

Zusammenfassend lassen sich die notwendigen Veränderungen für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell wie folgt verdichten: 

  1. Anpassung des Angebots an die veränderten Rahmenbedingungen und digitalen Möglichkeiten (z. B. digitaler Kundenzugang, Trend zur Individualisierung)
  2. Berücksichtigung des Trends „Nutzen statt Besitzen“ (z. B. Carsharing-Modelle etc.) und des Wertewandels der Gesellschaft
  3. Schaffung neuer innovativer Leistungsangebote und Leistungsbündel für neue Kundengruppen durch Gestaltung der aufgezeigten zehn Faktoren im Rahmen der Umsetzung der Digitalisierung. 

Fazit

Digitalisierung wird die Gesellschaft und die Wirtschaft – analog zu vorherigen Zyklen – weiterhin exponentiell tiefgreifend verändern.

Globale Veränderungsprozesse sind nicht aufzuhalten.

Veränderungsprozesse verlaufen ähnlich zu früheren Wellen wie der Elektrifizierung – jedoch in deutlich kürzeren Zeiträumen.

Die intelligente Nutzung der Digitalisierung wird zu wirtschaftlichem Erfolg führen. Der künftige wirtschaftliche Erfolg wird von der erfolgreichen Umsetzung der Möglichkeiten der Digitalisierung abhängen.

Manager und Kreditentscheider in Banken und Sparkassen müssen die Auswirkungen der Digitalisierung in Bezug auf die Regeln und Mechanismen des Wirtschaftens verstehen, um neue digitale Geschäftsmodelle verstehen und bewerten zu können.

Risikosysteme von Kreditinstituten müssen künftig auch den Digitalisierungsgrad (Soll/Ist) von Kreditnehmern erfassen und abbilden.

Das Risiko der „Nicht-Digitalisierung“ ist systematisch zu messen.

Autoren

Dr. Peter Lender ist Geschäftsführer der digum GmbH und Mitherausgeber des Blogs Transformations-Magazin.com.


Prof. Dr. Arnd Wiedemann ist Lehrstuhlinhaber für Finanz- und Bankmanagement an der Universität Siegen.

]]>
https://digum.de/blog/nicht-digitalisierung-ist-riskant/feed/ 0 https://digum.de/favicon.ico https://digum.de/favicon.ico
Wie verändert Digitalisierung unsere Arbeitswelt? https://digum.de/blog/wie-veraendert-digitalisierung-unsere-arbeitswelt/ https://digum.de/blog/wie-veraendert-digitalisierung-unsere-arbeitswelt/#comments Thu, 16 Nov 2017 15:46:00 +0000 https://digum.de/blog/wie-veraendert-digitalisierung-unsere-arbeitswelt/ Weiterlesen

]]>
Digitalisierung betrifft jeden Einzelnen von uns. Sie geht jeden an. Doch wie kann man sich auf sie vorbereiten? Geht das überhaupt?

digum digitalisierung umsetzen veraenderte arbeitewelt

Digitalisierung geht uns alle an

Die Entwicklungen der Digitalisierung lassen sich nicht wegwischen. Wir können auch nicht davor weglaufen. Wohin auch? Die ganze Welt ist mittlerweile digitalisiert, auch in den entlegensten

Winkeln. Wir erleben und leben ein „Digilife“. Rückzug ist also nicht die richtige Strategie.

Ob es uns nun gefällt oder nicht, wir leben in einer VUCA-Welt, die geprägt ist von Unsicherheit,

Komplexität, Mehrdeutigkeit und Unberechenbarkeit. Die Planbarkeit, die noch das Leben unserer Eltern beherrschte, gibt es nicht mehr. Spätestens seit der Erkenntnis, dass auch Lebensversicherungen nicht den risikolosen Planertrag wie erhofft erbringen, begreifen wir mehr und mehr, dass sich unsere Umwelt und die Rahmenbedingungen für das Berufsleben nicht zuletzt wegen der Digitalisierung stetig ändern.

Also bleibt uns nichts anderes übrig, uns mit Digitalisierung auseinanderzusetzen. Wir sollten ihre Wirkungen und Auswirkungen kennen, um die Herausforderungen, die sie an uns stellt, zu managen und zu meistern. Doch welche Auswirkungen hat sie auf das Leben einzelner? Die Antwort lautet: enorm viele – und sie fangen bereits in der Kindheit an.

Mittlerweile gibt es Stimmen, die bezweifeln, ob unsere Kinder in der Schule gut auf das digitale Zeitalter vorbereitet werden. Lernen sie dort die richtigen Dinge und eignen sie sich dort die richtigen Fähigkeiten an? Weiter geht es mit der Wahl der Ausbildung und der Berufswahl. Auch hier spielt die Digitalisierung eine erhebliche Rolle. Gibt es das Berufsbild, auf das man sich mit der Ausbildungswahl festlegt, in zehn der 20 Jahren überhaupt noch oder fällt es vielleicht disruptiven Technologien zum Opfer oder wird es vielleicht sogar von Robotern abgelöst?

Und auch im Berufsleben selbst ist die Digitalisierung allgegenwärtig: Lebenslanges Lernen ist angesagt, wenn man auf dem neuesten Stand der Technik bleiben und mit den digital Natives mithalten will. Wohl kaum jemand wird künftig mit dem beschäftigt sein, was er mal gelernt hat. Flexibilität ist gefragt, denn es kann sein, dass das eigene Berufsbild bei der nächsten disruptiven Innovation wegfällt oder das Unternehmen, in dem man arbeitet, von der nächsten Digitalisierungswelle überrollt wird.

Ausbildungs- und Berufswahl

Welche Jobs und Karrieren sind trotz oder gerade aufgrund der digitalen Transformation auch in der Zukunft sicher? Es lohnt sich in diesem Zusammenhang zunächst über die Grenzen der Digitalisierung nachzudenken, um die Zukunftsfelder der menschlichen Beschäftigung auszuloten.

Welche Kompetenz lässt sich also nicht durch künstliche Intelligenz oder mit technologischen Innovationen ersetzen? Die folgende Übersicht zeigt solche Fähigkeiten, die ausschließlich dem Menschen vorbehalten sind.

Die Grenzen der Digitalisierung – Menschen bleiben analog:

  • Die Kompetenz, eigenständig neue Muster und Trends zu erkennen, die auf Intuition
  • und Gefühl beruhen.
  • Die Kompetenz, neue Lösungsansätze zu kreieren.
  • Die Kompetenz, komplex zu kommunizieren.
  • Die Kompetenz, physisch zu anderen in Kontakt zu kommen.
  • Die Kompetenz, ein einfühlsamer Gastgeber zu sein.
  • Die Kompetenz, Empathie zu zeigen und zu vermitteln.

Wir haben als Individuum bei der Wahl unseres zukünftigen Berufs oder des nächsten Karriereschritts zwei Handlungsoptionen:

  1. Wir können eine Tätigkeit wählen, die nicht oder nur sehr eingeschränkt digitalisierbar ist. Jobs in der Pflege und Betreuung von Menschen und Tieren wird es beispielsweise immer geben. Auch komplexe Beratungsleistungen oder handwerkliche Tätigkeiten beim Kunden vor Ort sind nur schwer digitalisierbar.
  2. Alternativ können wir eine Tätigkeit wählen, die schwerpunktmäßig die Werkzeuge und Vorteile der Digitalisierung entwickelt, sie nutzt und anwendet oder „ins Verdienen bringt“. Hier haben sich in jüngerer Vergangenheit komplett neue Berufsbilder entwickelt, der Daten-Analyst, Web Desginer; 3D-Konstrukteur; Game-Consultant etc..

Skizze einer zukünftigen Arbeitswelt

Arbeit wird auch zukünftig entweder von Maschinen oder von Menschen übernommen werden. Die Arbeit, die Menschen zukünftig noch ausführen werden, wird sich in Zukunft grundsätzlich aufteilen. Zum einen zwischen vernetzten und kommunikativen Generalisten, die das gesamte Projekt oder Unternehmen im Fokus haben. Zum anderen in hoch spezialisierte Fachleute, die flexibel im Unternehmen und auch ausserhalb zur Wertschöpfung eingesetzt werden. Dauerhafter Erfolg in einem zunehmend härter werdenden Wettbewerb wird sich nur dann einstellen, wenn das Zusammenspiel zwischen den Personen / Funktionstypen funktioniert. Das wird die Aufgabe eines „Unternehmens-Chefs oder „Leaders“ sein. Das Verständnis des heutigen Managers wird zukünftig als Generalist Projekte „managen“. Das Management der Zukunft wird sich in Richtung einer eigenverantwortlichen Steuerung eines jeden Mitarbeiters entwickeln. Die zukünftigen Manager oder Leader werden die Rahmenbedingungen gestalten müssen, damit dieses erfolgreich gelingt.

Die immer stärkere Vernetzung der Mitarbeiter/innen wird dazu führen, daß sich die Formen der Zusammenarbeit im Unternehmen auf eine andere kulturelle Stufe mit Ehrlichkeit und Vertrauen, was sofort nachprüfbar sein wird, verändern werden. Die Vernetzung führt auch zu einem stärkeren Wettbewerbsdruck um die gesuchten Köpfe und Talente. Diese gesuchten Fachkräfte können dank digitaler Vernetzung, Collaborations-Hubs, Coworking-Spaces, Interims-Portalen etc.  problemlos wechseln.

Durch die Vernetzung wird Wissen immer stärker kopierbar und kopiert werden. Die Fortentwicklung der sogenannten „künstlichen Intelligenz“ (KI) wird diesen Trend der Überall-Verfügbarkeit von Daten und Wissen beschleunigen. Wissen wird sich ausbreiten, nicht aber Erfahrung. Erfahrung in der Umsetzung wird zum USP von Fachleuten und Unternehmen!

Der Wettbewerbsdruck und die sich herausbildende Klasse von Generalisten und Spezialisten wird dazu führen, dass ein „einfach mitlaufen“ in der Arbeitswelt schwerer möglich sein wird. Dieser Wandel wird so schnell erfolgen, dass die Generation „ich habe noch 10 bis 15 Jahre bis zur Rente“, also die Menschen im letzten Viertel ihrer Erwerbsbiografie diese Veränderungen noch bewältigen müssen. Diese Generation muss teilweise nochmal neu lernen, da sich ihr Berufsbilder (Bankkaufmann, Mechatroniker, Lehrer etc.) radikal verändern. Diese Menschen müssen Angebote zum Um- und Nachlernen erhalten, um nicht in die Falle der Resignation und Verweigerung zu fallen.

Die Arbeitsinhalte, die nicht von Computern übernommen werden können, also die ein hohes Maß an Empathie, Kreativität, Emotionalität benötigen werden an Wert gewinnen. Und erst dann wird die „Verwaltung“ von Menschen besser bezahlt werden als die Verwaltung von Kapital und Maschinen. Eine Hoffnung für Kindergärtner, Altenpfleger, Krankenschwestern, Jugendarbeiter etc.


Ihre persönliche Digitalisierungsstrategie

Der Digitalisierung kann sich niemand entziehen – man hat nur die Wahl, in welchem Umfang man sie in sein Leben lässt.

Wenn wir uns für einen aktiven Umgang mit der Digitalisierung entscheiden und damit Wertschöpfung leisten und sie zum Teil unseres ganz persönlichen Geschäftsmodells machen wollen, benötigen wir einen digitalen Blickwinkel und eine ebensolche Rundumsicht als Anwender und Gestalter. Das bedeutet ein Um- und Vorausdenken in drei wesentliche Richtungen. Es gilt,

  1. unsere Anwendungskompetenz in punkto Digitalisierung zu steigern. Das umfasst unter anderem die Beherrschung von solchen Softwareprogrammen,  Netzwerken und solcher Hardware, die wir im Privat- und Berufsleben brauchen.                              
  2. unsere Kenntnis zu gesellschaftlich und kulturellen Wirkungen der Digitalisierung zu vertiefen. Informieren Sie sich also, welche Folgen sie in Ihrem Bereich auf die Aus- und Fortbildung, auf den Job, die Informationspolitik, Geschäftsmodelle etc. hat.
  3. unser Wissen über technologische Möglichkeiten, Voraussetzungen und Anwendungen der Digitalisierung zu erweitern, z. B. in punkto IT-Technik oder neue Anwendungen und Technologien etc.

Zudem wird es auch zukünftig notwendig sein, über Grundlagenwissen beispielsweise in Mathematik, Physik, Logik, Sprachen, Philosophie, Kunst, Geschichte etc. zu verfügen. Dieses Basiswissen ist auch zukünftig in einer digitalisierten Welt unverzichtbar. Zwar kann man jetzt alles, was man wissen will, googeln und im Internet nachlesen. Wenn uns allerdings  der Bezugsrahmen für dieses Wissen fehlt, können wir es nicht einsortieren, einordnen und mit anderen notwendigen Aspekten in den notwendigen Zusammenhang bringen. Die Begriffe und Inhalte sind dann inhalts- und bezugsleer und bringen uns nicht weiter.

Beispiel: Koordinatensystem

Nehmen wir beispielsweise die Koordinaten 7‘54‘‘15‘‘‘ 49‘57‘‘55‘‘‘. Ohne die Kenntnis des Systems von Längen und Breitengraden und ohne das Wissen, dass man einen Start – und einen Zielpunkt benötigt, um eine Wegstrecke anhand von Koordinaten berechnen zu können, bleibt diese Information aus dem Netz ohne Bezug und Informationsgehalt.

Doch Grundlagenwissen allein reicht nicht aus. Lernen ist angesagt, und zwar lebenslang. Das gilt für alle: Angestellte wie Selbstständige und Arbeitnehmer. Der stetige Wandel verlangt eine permanente Aktualisierung des eigenen Wissens – und zwar in Selbstverantwortung weit über betriebliche Weiterbildungsangebote hinaus. 

Auch zukünftig werden wir es bei schnellen Umfeldveränderungen mit chaotischen Rahmenbedingungen zu tun haben, bei der die beste Vorgehensweise „Versuch und Irrtum“ ist. Um diesen Prozess effizient zu gestalten ist ein effizientes Testdesign hilfreich.

Diese Grundlagen eines erfolgreichen Testdesign für Innovationen sollten grundsätzlich verstanden sein. Die nachfolgenden sieben Regeln geben dazu eine Anregung:

  1. Tests sollten möglichst einfach und preiswert gestaltet werden
  2. Definieren Sie genau, was Sie eigentlich wann bei wem in welchem Kontext testen wollen.
  3. Testen und probieren Sie es erstmal selber und testen Sie die Grundlagen. Ist das zu testende Gerät an den Strom angeschlossen? Sind die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen (z.B. LTE-Empfang) zum erfolgreichen Einsatz überhaupt beim User vorhanden?                        
  4. Definieren Sie genau die folgenden Aussagen bei dem Testdesign: Was wird angeboten? Wie laufen Austauschbeziehungen ab? Was soll gerauscht werden? Was wird für die Leistung erwartet? Wer soll die Leistung nutzen?                        
  5. Beachten Sie auf die Aussagekraft und die Repräsentativität bei der Stichprobe.
  6. Dokumentieren Sie die Ergebnisse genau, um präzise Erkenntnisse zu gewinnen und um eine Lernkurve zu haben.  Dokumentieren Sie die Ergebnisse genau, um präzise Erkenntnisse zu gewinnen und um eine Lernkurve zu haben.


Tipps zum (Über-)Leben in VUCA-Zeiten

Sie leben in einer Zeit, die nicht zuletzt wegen der digitalen Transformation geprägt ist von permanenten Veränderungen. Das können Sie nicht ändern, Sie können es aber lernen, mit dem Wandel umzugehen.

  1. Bleiben Sie am Ball: Informieren Sie sich kontinuierlich über digitale Entwicklungen, die für Ihren Job oder Ihr Privatleben relevant sind.
  2. Bleiben Sie neugierig. Interessieren Sie sich für Veränderungen! Dieses Interesse aufzubringen ist einfach, wenn Sie sich vor Augen führen, dass die nächste digitale Neuerung vielleicht auch Ihr Privatleben oder/und Ihren Job schöner, besser und leichter macht.                        
  3. Sie sind nicht allein. Andere haben ebenfalls so ihre Schwierigkeiten mit dem ständigen Wandel. Netzwerken Sie und tauschen Sie sich aus! Profitieren Sie vom Know-how der anderen.                          
  4. Bringen Sie sich aktiv in den Veränderungsprozess ein und produzieren Sie verwertbare Informationen und Erfahrungen in öffentlichen Foren!
  5. Haben Sie Mut, sich ab und an neu zu erfinden. Wechseln Sie den Job. Das bringt neue Erfahrungen und trainiert den Umgang mit Veränderungen. 
  6. Organisieren Sie sich und nutzen Sie digitale Werkzeuge, wie Cloud-Dienste, Online Tools etc.
  7. Seien Sie flexibel – vergleichbar mit einem Bambus: Er biegt sich und passt sich den Stürmen an, aber er bricht nicht.
]]>
https://digum.de/blog/wie-veraendert-digitalisierung-unsere-arbeitswelt/feed/ 0 https://digum.de/favicon.ico https://digum.de/favicon.ico